Exkursion und Pflegetermin in Pfaffstätten mit Student*innen der Universität Wien - Übungen zur Restaurationsökologie

Nest der Schwarzen Mörtelbiene auf Trockenrsteinmauer.
Zebraschnecke (Zebrina detrita)
Leberblümchen (Hepatica nobilis)

Bereits seit einigen Jahren führt unsere Biologin Irene Drozdowski Student*innen der Universität Wien im Rahmen der Übungen zur Restaurationsökologie - geleitet von Univ. Prof. Thomas Wrbka - zu einer Exkursion mit Pflegetermin ins Naturschutzgebiet Glaslauterriegel-Heferlberg-Fluxberg in Pfaffstätten. Dabei vermittelt sie ihre große Erfahrung im Management von Trockenrasen, die sie in ihrer langjährigen beruflichen und ehrenamtlichen Laufbahn gesammelt hat. Heuer wurden aufgrund der Corona-Situation zwei Exkursionen mit jeweils kleineren Gruppen durchgeführt.

Die Student*innen bekamen auch heute wieder umfangreiche Infos zum Biosphärenpark Wienerwald, zu Landschaft, Geologie, Vegetation und Geschichte der Thermenlinie und des Naturschutzgebietes. Außerdem erhielten sie Einblicke in das Management von Trockenrasen mittels Beweidung und dem Einsatz von Freiwilligen und Schulklassen. Wichtiger thematischer Schwerpunkt waren die seit 2007 von Land Niederösterreich, Biosphärenpark Wienerwald Management, Gemeinde Pfaffstätten, Naturschutzbund Niederösterreich und Landschaftspflegeverein durchgeführten Aktivitäten zur Erhaltung der Trockenrasen in Pfaffstätten.

So wie auch schon bei der ersten Exkursion am Wochenbeginn, konnten die Student*innen auch diesmal die Theorie in die Praxis umsetzen. Die Studierenden lernten dabei, wie wichtig es ist, ein Mosaik aus Strukturen - kleine und große Gebüsche, Bäume verschiedenster Gehölzarten, Totholz, Steine, Felsen und Steinhaufen sowie alternierende beweidete und unbeweidete Bereiche - zu erhalten. Dafür ist die händische Arbeit mit Schneiden und Aushacken - möglichst ohne maschinelle Geräte - die schonendste und zielführendste Vorgehensweise für viele Tier- und Pflanzenarten. Die ausgehackten Büsche und das Schnittgut wurden an einem geeigneten Ort deponiert und somit einiges an Biomasse von den mageren Standorten entfernt. Mit dieser Methode kann die herausragende Artenvielfalt der Trockenrasen am besten erhalten werden. Trotz des durchaus eisigen Wetters und den wechselnden Bedingungen mit Schnee- und Grauperlschauern, arbeiteten die Student*innen mit viel Motivation und Elan. So konnte auf der Fläche ein Großteil der Arbeit erledigt werden und es blieb in den Sonnenfenstern Zeit, um die Schönheit der Natur in Pfaffstätten zu genießen. Zum Abschluss gab es noch ein paar Dankensworte von Bürgermeister Christoph Kainz, sowie ein kurzes Gespräch mit Andreas Schafler, einem Winzer aus der Region, der mit einer Gruppe von Arbeitern dabei war eine ökologisch sehr wertvolle Trockensteinmauer zu vergrößern. So konnten die Student*innen einen Einblick in einige, wichtige Komponenten des angewandten Naturschutzes kennenlernen.