Goldruten-Management in Kaltenleutgeben

Freiwillige mit Krampen
Freiwillige mit Goldruten
Freiwillige mit Goldruten
Gottesanbeterin
Ampfer-Rindeneule (Acronicta rumicis)
Freiwillige mit Goldruten
Kantige Laubschnecke (Hygromia cinctella)

Regenwetter und Wind konnte fünf Freiwillige nicht stoppen! Gemeinsam gingen sie heute daran, Goldrutenbestände in der Nähe des Naturschutzgebiet Teufelsstein-Fischerwiesen auszureisen, um die dort einzigartige Natur vor der invasiven Pflanzenart zu bewahren.

Die Kanadische- und die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea und Solidago canadensis) stammen ursprünglich aus Nordamerika. Anfänglich wurden sie in Gärten als Bienenweide gepflanzt. Dies hatte jedoch Folgen, da sie sich rasch verbreitet und in freier Natur viele heimische Pflanzen- und in Folge auch Tierarten verdrängt. Übrig bleiben eintönige Goldruten-Bestände, die Bestäubern zwar für wenige Wochen Nahrung liefern, jedoch die restliche Zeit eine für Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen karge Fläche hinterlassen. Daher braucht es gezielte Pflegeeinsätze, um sie wieder loszuwerden.

Die Pflanze wurde entweder händisch oder mit dem Krampen möglichst mitsamt den Wurzeln ausgerissen. Waren schon Blüten ausgebildet, wurden diese abgesammelt – ganze fünf Säcke voller Blütenstände kamen dieses Jahr zusammen! Die fachgerechte Entsorgung mit dem Restmüll ist wichtig, da durch die Samen im Biomüll eventuell wieder ausgebracht werden würden.

Warum ist es so wichtig Neophyten-Management zu betreiben und dies auch außerhalb von Schutzgebieten durchzuführen?
Auch außerhalb von Schutzgebieten ist es sinnvoll die Biodiversität zu erhalten, da es auch dort seltene und gefährdete Arten gibt. Außerdem soll die Ausbreitung der Goldrute verringert werden, sowohl in angrenzende Schutzgebiete, als auch in angrenzende Siedlungsbereiche. Dass die Maßnahmen funktionieren, sieht man daran, dass die Goldrutenbestände in den von uns gepflegten Gebieten von Jahr zu Jahr kleiner werden – ein schöner Erfolg!

Du möchtest dich auch engagieren und invasive Pflanzenarten melden? Über die kostenlose, internationale Naturforschungs-App iNaturalist haben wir das Projekt „Neobiota Netzwerk Natur Region Thermenlinie - Wiener Becken“ erstellt. Mittels hochgeladener Fotos kannst Du unkompliziert Sichtungen (invasiver) Neobiota melden. Die Bestimmung Deiner Funde übernehmen dabei Expert:innen online. So erleichterst Du die Kartierung und gezielte Bekämpfung problematischer Neobiota, unterstützt seltene Arten und Lebensräume, hilfst unser aller Gesundheit zu schonen und hohe Folgekosten für Grünflächenpflege, bei Hochwasser und Nahrungsmittel-Anbau zu vermeiden.

Mit ihrem tatkräftigen Einsatz sind die Freiwilligen Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 25 Gemeinden und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt:innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.

Der Pflegetermin ist eine Kooperation zwischen Landschaftspflegeverein und dem Verein Freunde der Perchtoldsdorfer Heide.