Rückblick: Vier Monate Praktikum

Praktikantin mit Balkenmäher

Was haben Mammuts und Rasenmäher gemeinsam? Warum kann karger, trockener Boden ökologisch wertvoll sein? Und was bedeutet eigentlich „zach“? Als ich Mitte September mein Praktikum beim Landschaftspflegeverein Thermenlinie – Wienerwald – Wiener Becken  begann, konnte ich keine dieser Fragen beantworten. Aber das sollte sich schon bald ändern.

Als ich nach einem Praktikum für mein Bachelorstudium Landschaftsnutzung und Naturschutz in Eberswalde (Deutschland) suchte, wusste ich ziemlich schnell, dass es mich eher Richtung Süden und die Berge ziehen würde. Nachdem ich mich beim LPV beworben und eine überaus freundliche, positive Rückmeldung erhalten hatte, suchte ich mir kurzerhand eine Unterkunft in Wien und zog für knapp vier Monate in die österreichische Hauptstadt.

Meine Aufgaben mein LPV waren sehr vielfältig. Ein großer Teil wurde von der Arbeit im Freien bestimmt. Aus meiner Sicht ein absoluter Pluspunkt und genau die Art von Arbeit, in die ich, im Rahmen meines dreieinhalb-monatigen Pflichtpraktikums, reinschnuppern wollte. Ob Pflegeeinsätze mit Schulklassen, Erwachsenen, Firmen oder Pfadfindergruppen, ich durfte bei allem dabei sein. Es wurde geschnitten, gehackt und gerecht, Planen mit kiloweise Schnittgut getragen und viel Wasser getrunken, denn Bewegung macht durstig. Aber auch Flächenbegehungen durfte ich beiwohnen, bei denen entschieden wurde, welche Maßnahmen für bestimmte Bereiche notwendig werden, die beispielsweise in einem ökologisch nicht so guten Zustand sind.

Neben den „Outdoor-Aktivitäten“ gab es auch im Büro Einiges zu helfen. Ich konnte zum Beispiel Berichte über die Einsätze für unsere Website verfassen, durfte mich sogar selbst an einem Pressetext versuchen, der später veröffentlich wurde oder half bei Übersetzungen. Doch vor allem lernte ich in dieser Zeit sehr viel über die Arbeitsweise von gemeinnützigen Vereinen und mit welchen Hürden diese, speziell im Naturschutz, leider immer wieder zu kämpfen haben.

Um es kurz zu halten: Ich hätte mir mein Auslandspraktikum nicht lehrreicher wünschen können. Ich bin begeistert vom Know-How und der fachlichen Expertise, die jede:r im LPV-Team vorzuweisen hat und von welchem die gepflegten Flächen sichtlich profitieren. Ich bin erstaunt, wie viel Positives im Naturschutz auf regionaler Ebene durch Stetigkeit, Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und viel Herzblut erreicht werden kann. Und wurde darin bestätigt, dass noch immer viel Bildungs- und Aufklärungsarbeit zu so vielen naturschutzfachlichen Themen nötig ist, um ein kollektives Umdenken und damit die Verbesserung der ökologischen Umstände auf regionaler, aber letztendlich auch auf globaler Ebene zu fördern.

Danke an das Team des LPV für die vielfältigen Möglichkeiten mich weiter zu bilden, für die vielen Erklärungen und die bereichernden Gespräche – fachlich und persönlich.

Servus, pfiat eich!

Karolin Kühn, Praktikantin des Landschaftspflegevereins