Pflegeeinsatz auf den Alten Schanzen

Freiwillige mit Hacke und Goldrute
Freiwillige auf Trockenrasen
Freiwillige bei Landschafspflege
Volunteers beim Entfernen invasiver Neophyten
Freiwillige mit Goldrute
Freiwillige bei der Arbeit
Freiwillige mit Hacke und Goldrute

Heute Nachmittag trafen sich fünf engagierte Freiwillige und Mitarbeiter:innen des Landschaftspflegevereins, um im Norden Wiens einen Teil des Gebiets der Alten Schanzen am Pulverturm von der invasiven Goldrute (Solidago canadensis und Solidago gigantea) zu befreien. Neophyten sind Pflanzen, die nicht ursprünglich in einem bestimmten Gebiet vorkommen, sondern seit 1492 durch Handel und Reisen über den ganzen Globus verteilt wurden. Bei der Goldrute handelt es sich um einen invasiven Neophyten - diese nicht heimischen Pflanzen sind äußerst konkurrenzstark, bilden rasch Reinbestände und verdrängen somit viele wertvolle heimische Arten und Raritäten.

Die Entfernung invasiver Neophyten ist auf den Alten Schanzen besonders wichtig, da es sich um ein herausragendes Naturgebiet handelt. Die Trocken- und Halbtrockenrasen der Alten Schanzen beherbergen eine große Vielfalt an Insektenarten und zählen zu den tagfalterreichsten Gebieten in ganz Wien. Seltene Pflanzenarten wie Diptam (Dictamnus albus) und Schwärzender Geißklee (Cytisus nigricans) kommen hier vor.

Mit kleinen Hacken ausgerüstet entfernten die Freiwilligen im Laufe des Nachmittags unzählige Goldruten. Es wurde besonders darauf geachtet, diese sofern möglich, mitsamt den Wurzeln aus der Erde zu bekommen. Dies ist wichtig, damit sich die invasiven Neophyten nicht gleich wieder ausbreiten.

Nach getaner Arbeit führte uns eine Mitarbeiter:in des Landschaftspflegevereins über das Gebiet der Alten Schanzen und erklärte uns, was die Schanzen überhaupt sind und wie diese entstanden. Eingebettet zwischen gelb leuchtenden Weinbergen und, in der Ferne, der Skyline der Stadt Wien, wurden hier während des Preußisch-Österreichischen Krieges Schanzen errichtet. Allerdings kamen die Preußen nie so weit. So wurden die Schanzen im Laufe der Jahrzehnte sporadisch zu unterschiedlichen Zwecken genutzt und bieten heute als Naturdenkmal einen idyllischen Rückzugsort für Pflanzen, Tiere und Mensch.

Der Pflegetermin fand in Kooperation von Landschaftspflegeverein und dem Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien (MA 49) statt.

Du möchtest dich auch engagieren und invasive Pflanzenarten melden? Über die kostenlose, internationale Naturforschungs-App iNaturalist haben wir das Projekt „Neobiota Netzwerk Natur Region Thermenlinie - Wiener Becken“ erstellt. Mittels hochgeladener Fotos kannst Du unkompliziert Sichtungen (invasiver) Neobiota melden. Die Bestimmung Deiner Funde übernehmen dabei Expert:innen online. So erleichterst Du die Kartierung und gezielte Bekämpfung problematischer Neobiota, unterstützt seltene Arten und Lebensräume, hilfst unser aller Gesundheit zu schonen und hohe Folgekosten für Grünflächenpflege, bei Hochwasser und Nahrungsmittel-Anbau zu vermeiden.

Netzwerk-Natur-Region
Mit ihrem engagierten Einsatz sind die Freiwilligen Teil der Netzwerk Natur Region Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an wertvollen Naturflächen. Unter diesem Namen baut der Landschaftspflegeverein seit 2017 ein Netzwerk an Menschen aus der Region auf, um gemeinsam ein Netzwerk an Naturflächen vor unserer Haustür zu erhalten. Ziel ist die langfristige Sicherung der biologischen Vielfalt in unserer Region - eine Landschaft in der es bunt blüht, summt, brummt, zirpt, singt und flattert! Beteiligen kann sich jede und jeder.

Du möchtest auch einen Teil dazu beitragen, dass Orte wie die Alten Schanzen erhalten werden? Dann informier dich hier, wie du uns unterstützen kannst. Wir freuen uns auf dich!

Karolin Kühn, Praktikantin des Landschaftspflegevereins