Heute durften wir auf zwei Flächen der TAG GmbH bei der Verdichterstation Eggendorf zwei unterschiedliche Mischungen von regionalem Wildblumensaatgut (REWISA zertifiziert) einsäen, um dort einen weiteren Trittstein für die Biodiversität im Wiener Becken anzulegen.
Geschäftsführerin der TAG GmbH Mag.a Brigitte Straka-Lang ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern Philipp Fisecker (Environment & Quality / HSSEQ), Mario Hötzinger (Team Leader Competence Center Lower AT - Operations and Maintenance), Benjamin Hofmann (Specialist E-I&A , Operations and Maintenance) und Martin Lechner (Head of HSSEQ) selbst vor Ort zu sein und trotz herbstlicher Temperaturen das Einsäen zu begleiten. Wir freuten uns besonders, dass das Interesse von Geschäftsführung und Belegschaft an den fachlichen Hintergründen dieser Ökologisierung so groß ist, dass wir vor der Einsaat zu einem Gespräch mit Kaffee und Tee in die Räumlichkeiten des Unternehmens eingeladen wurden und viele fachliche Inputs geben konnten.
Nach der gemütlichen und wärmenden Gesprächsrunde ging es dann aber auch schon hinaus in den nebligen und kühlen November-Vormittag. Auf der mit Saatbeet vorbereiteten Fläche erwartete uns die nächste Überraschung: Benjamin Hofmann hatte schon ein selbst designtes Holzschild aufgestellt, das auf den besonderen Wert der zukünftigen Blühfläche hinweist.
Nach Besichtigung der Flächen war klar, dass wir noch etwas Vorarbeit mit den Rechen leisten mussten, um liegen gebliebene Wurzelteile zu entfernen und die Fläche optimal vorzubereiten. Dann ging es auch schon los mit der Einsaat. Wichtig ist es hier, dass die vielfältig ausgeformten Wildblumen-Samen gut durchmischt werden und sorgfältig händisch ausgesät werden. Auf einem Teil der Fläche, der stark mit Steinen durchsetzt ist, wurde dann auch noch Federgras (Stipa pennata und Stipa capillata) angebaut. Eine Arbeit, die Geduld benötigt. Die Samen können nicht einfach ausgestreut werden, sondern jeder einzelne Samen muss von Hand in den Boden gesteckt werden. Federgras besitzt sogenannte Bohrfrüchte. In der Natur werden sie mit den langen Grannen vom Wind verbreitet und die spitzen Samen bohren sich anschließend von der Granne angetrieben selbst in den Boden. Die Sonnenstrahlen, die sich nach und nach doch durch den Nebel blicken ließen, waren bei dieser Arbeit ein willkommener Lichtblick. Zwischendurch zogen auch Kraniche laut trötend über das Gebiet.
Das REWISA-Saatgut enthielt insgesamt mehr als 130 Arten, wobei auf Grund der unterschiedlichen Bodenverhältnisse zwei verschiedene Mischungen zum Einsatz kamen. Die Pflanzen sind besonders gut angepasst an das trocken-warme Klima im Wiener Becken. Die Zusammensetzung aus heimischen Pflanzenarten ist wichtig für zahlreiche Insekten, von denen viele an bestimmte Pflanzengruppen oder sogar nur einzelne Pflanzenarten als Futterpflanze angepasst sind. Als Decksaat werden unter anderem Kornrade (Agrostemma githago), Österreichische Hundskamille (Anthemis austriaca) und Färber-Hundskamille (Anthemis tinctoria) verwendet.
Das Gelände der Verdichterstation Eggendorf liegt umgeben von großen Agrarflächen. Die Blühflächen werden ab dem nächsten Jahr eine große Anzahl an Insekten anlocken, was für die Bestäubung der umliegenden Anbauflächen und das ökologische Gleichgewicht in der Region einen nachhaltigen Zugewinn bedeutet.
Wir bedanken uns bei Gfin Mag.a Brigitte Straka-Lang und GF Daniele Gamba für ihre Vision der nachhaltigen Ökologisierung der Unternehmensflächen der TAG Gmbh und ihrem Team, allen voran Philipp Fisecker, Marion Hötzinger, Benjamin Hofmann und Martin Lechner, für die Unterstützung und das große Interesse an der Sache!
Gleichzeitig möchten wir uns bei Karin Böhmer – Voitsauer Wildblumensamen - und ihrem Team herzlich für die aufwändige Arbeit zur Bereitstellung des Wildblumen-Saatguts bedanken, ohne das die Wiederherstellung von Naturwiesen und (Halb)Trockenrasen in dieser Form nicht möglich wäre!
Die TAG Gmbh, Voitsauer Wilblumensamen und REWISA sind ein wichtiger Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen, an der sich bereits 23 Gemeinden, 3 Wiener Bezirke und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt:innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.
Alle Informationen zu unserem Angebot hinsichtlich der Ökologisierung von Unternehmensgrünflächen finden Sie hier.