Erfolgreiche Erstmaßnahmen im Herrngras in Moosbrunn

Ferngesteuerte Mulchraupe im Einsatz
Ferngesteuerte Mulchraupe im Einsatz
Ferngesteuerte Mulchraupe im Einsatz
Ferngesteuerte Mulchraupe im Einsatz
Ferngesteuerte Mulchraupe im Einsatz

Das Herrngras in Moosbrunn ist ein herausragendes Feuchtwiesen- bzw. Niedermoorgebiet in der Feuchten Ebene im Wiener Becken und liegt im Europaschutzgebiet Feuchte Ebene-Leitha-Auen. Es ist einer der letzten Reste einer ehemals riesigen Feuchtgebietslandschaft, die durch großflächige Trockenlegungen für den Ackerbau fast verschwunden ist. Im Herrngras leben Raritäten wie das Moor-Wiesenvögelchen, ein Schmetterling, der in Österreich sonst nur an einem Standort in Vorarlberg vorkommt, Sumpf-Gladiole, Dickwurzeliges Löffelkraut,Gewöhnliche Simsenlilie, Kanten-Lauch, Großer Wiesenknopf und viele mehr.

Seit etwa 40 Jahren wurden die sehr nassen Teile der Feuchtwiesen und Niedermoore im Herrngras (Gemeinde Moosbrunn) nicht mehr gemäht. Schilf und Gehölze breiteten sich aus. Mit Traktoren oder anderen Großgeräten sind die Flächen wegen des weichen Bodens nicht befahrbar. In den letzen Jahren wurden die Flächen durch große Bulte von Pfeifengras so buckelig, dass selbst mit dem Balkenmäher keine Mahd mehr möglich war.

2019 gelang es uns eine Firma ausfindig zu machen, die genau das richtige Gerät für diesen Spezialeinsatz hat. Jetzt kam es erfolgreich zum Einsatz:

Einen kleinen ferngesteuerten Wiesenmulcher mit Raupenfahrwerk. Nach eigehender Besichtigung wagte es die Firma Kreitl aus Raasdorf, ihr Gerät unter diesen schwierigen Bedingungen zu testen: 2 Tage war das Gerät nun jeweils ganztägig im Einsatz.

Aufgrund der vielen Wassergräben und des übermannshohen, undurchsichtigen Schilfs war Maschinist Herr Baumgartner permanent gefordert, in unmittelbarer Nähe des Gerätes zu prüfen wie nahe die nächste Wasserfläche ist und musste wiederholt Holzbalken über Wassergräben legen, um weitere Teilflächen erreichen zu können. Trotzdem gingen die Arbeiten unerwartet rasch und gut voran. Es konnten alle geplanten Flächen an nur 2 Tagen bearbeitet werden und etwa 0,55 Hektar Feuchtwiesen wiederhergestellt werden. In den nächsten Jahren können diese nun mit dem Balkenmäher gepflegt werden und die Feuchtwiesen-Arten können sich wieder ausbreiten.

Vom Fortschritt der Arbeiten überzeugten sich vor Ort auch unsere Kooperationspartner - der Umweltgemeinderat von Moosbrunn Ing. Günther Schätzinger, Bürgermeister a.D. Gerhard Hauser, der sich seit vielen Jahren für den Naturschutz in der Gemeinde engagiert, der Vertreter des Grundeigentümers ORS (ein Tochterunternehmen des ORF) Ing. Ernst Spitzbart sowie Dr. Norbert Sauberer für das Niederösterreichische Schutzgebietsnetzwerk.

Die Finanzierung des Maschineneinsatzes erfolgte durch den Landschaftspflegeverein mit wertvoller Unterstützung der Naturschutzstiftung Blühendes Österreich. Wir danken der Naturschutzstiftung sehr herzlich dafür!

Wir danken außerdem dem Gründeigentümer für die gute Kooperation!