Wer grundlegende Veränderungen vorantreiben will, ist gut beraten, dies nicht alleine zu versuchen. Der Landschaftspflegeverein setzt daher bereits seit Jahren auf Zusammenarbeit, Kommunikation und Vernetzung mit vielen verschiedenen Partner:innen in der Region. Gemeinsam soll der Schutz der Biodiversität entlang der Thermenlinie und im Wiener Becken vorangetrieben und gesichert werden.
So ist über die Jahre unsere Netzwerk-Natur-Region gewachsen, ein reich verzweigtes Netz an Menschen und Organisationen, das sich für den Erhalt und die ökologische Aufwertung von Naturflächen einsetzt. Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Pilzen soll erhalten, gepflegt und neu erstellt werden - von den östlichsten Ausläufern der Alpen bis zum Leitha- und Rosaliengebirge und der Thermenlinie entlang vom südlichsten Wien bis nach Ternitz. Durch die Netzwerk-Natur-Region werden Maßnahmen zum Erhalt der regionalen Artenvielfalt direkt auf die Fläche gebracht. Das geschieht gemeinsam mit 25 niederösterreichischen Gemeinden, zwei Wiener Gemeindebezirken, vielen Schulen, Vereinen, Freiwilligen, sowie Landwirt:innen, Unternehmen und vielen mehr.
Durch die langjährige Zusammenarbeit mit der Stiftung Blühendes Österreich und durch eine Kooperation mit der Organisation Ashoka hat sich nun eine Möglichkeit ergeben, das bestehende Netzwerk weiter auszuweiten. Im Rahmen des internationalen Projekts Bioregional Weaving Labs haben wir zehn Expert:innen aus verschiedensten Bereichen eingeladen, um gemeinsam die Themen Biodiversität, naturflächenbezogener Klimaschutz und Klimawandelanpassung in der Region Thermenlinie-Wiener Becken zu diskutieren.
In Kleingruppen wurde der Ist-Zustand der Region modelliert. Die Expert:innen sprachen über bestehende Tatsachen, Probleme, Spannungsfelder, Ideen und Lösungsansätze. Später wurden dann Wunschvorstellungen modelliert, wie eine biodiversitätsfreundliche und klimafitte Landschaft in der Region in Zukunft aussehen könnte. Durch dieses 3D-Mapping gelang es, systemische Zusammenhänge aufzuzeigen und für alle Anwesenden anschaulich zu machen. Im zweiten Teil des Workshops fand außerdem eine Netzwerkanalyse zu Organisationen und Akteur:innen in der Region statt.
Dieser Workshop stellt den ersten Schritt eines mehrjährigen Projektes dar, das in den kommenden Monaten und Jahren wachsen und konkrete Lösungen und Aktivitäten für die Förderung von Biodiversität, naturflächenbezogenen Klimaschutz und Klimawandelanpassung hervorbringen soll. Im Austausch mit neun weiteren europäischen Regionen, soll darüber hinaus ein Lernprozess über verschiedene Ansätze und systemische Zusammenhänge entstehen.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer:innen herzlich für ihr Kommen, für das wunderbare Gesprächsklima und den motivierenden und intensiven Austausch sowie bei unseren Projekt-Partnern Blühendes Österreich und Ashoka Austria. Ein Besonderes Dankeschön geht an die Marktgemeinde Perchtoldsdorf, engagierte Gemeinde in der Netzwerk Natur Region, die uns die Räumlichkeiten im Kulturzentrum zur Verfügung stellte.
Weitere wichtige internationale Partner des Projektes Bioregional Weaving Lab sind Commonland und Presencing Institute.