Heute konnten wir durch unsere Pflege der Hang-Trockenrasen am Lindenberg in Leobersdorf einen weiteren wichtigen Schritt zur Bewahrung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt machen. Ein außergewöhnlicher Dank gebührt zehn Mitarbeiter:innen von Sanofi – Opella Healthcare Austria GmbH die ganztags, sowie den acht Freiwilligen die nachmittags tatkräftig mithalfen. Mit dabei war Umweltgemeinderat Gerhard Stampf aus Leobersdorf, der sich für den großartigen Einsatz der Freiwilligen herzlich bedankte. Um sicherzustellen, dass die Helfer:innen genügend Kraft für diese Arbeit hatten, wurde eine großzügige Jause von Gerhard Stampf sowie Getränke vom Weingut Dungel zur Verfügung gestellt.
Nach einer kurzen theoretischen Einführung durch unsere Biologinnen, in der die Entstehungsgeschichte, die wichtigsten Eigenschaften sowie die einzigartige Flora und Fauna der Trockenrasen behandelt wurden und die Bedeutung des Schutzes dieser Lebensräume erläutert wurde, starteten alle motiviert mit der Arbeit.
Im Verlauf des Pflegeeinsatzes wurden mit Astscheren, Sägen und Krampen zahlreiche Gehölze wie Liguster, Blutroter Hartriegel und Waldrebe in stark bewachsenen Bereichen geschnitten und ausgehackt, um seltenen Trockenrasenarten wie beispielsweise der Großen Kuhschelle (Pulsatilla grandis) und der Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) mehr Platz zur Verfügung zu stellen. Außerdem wurden einzelne Bäume wie Flaumeichen freigeschnitten, um ihnen einen besseren Zugang zu Licht und Wasser zu ermöglichen.
Eine Besonderheit, die zufällig entdeckt wurde, war die Steppensattelschrecke (Ephippiger ephippiger). Diese Heuschreckenart zeichnet sich durch eine charakteristische Struktur auf dem Rücken aus, die an einen Sattel erinnert. Sie bevorzugt offene und trockene Lebensräume, wie beispielsweise Trockenrasen und sonnige Hänge – dank der großartigen Arbeit der Freiwilligen findet sie diese Lebensräume nun auch in Zukunft vor.
Die Marktgemeinde Leobersdorf und die Freiwilligen sind ein wichtiger Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 25 Gemeinden und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt:innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen. Vielen Dank an den Verein Tralalobe sowie Gerlinde und Gerhard Buchberger vom Verein Vömit für die großartige Unterstützung bei der Organisation der Teilnahme geflüchteter und so engagierter und interessierter Menschen! Die Pflege der Trockenrasen in Leobersdorf wird von der Marktgemeinde Leobersdorf finanziell unterstützt.
Norbert Elek, Praktikant des Landschaftspflegevereins