Goldruten-Management in Bad Vöslau

Praktikant:innen bei der Arbeit
Goldrute Entsorgung im Müllsack
Schweizerwiese Bad Vöslau
Harzbergsteinbruch
Feuchtwiesen-Prachtnelke

Heute setzten sich zwei Praktikant:innen unter fachkundiger Anleitung und Mithilfe unseres Mitarbeiters Norbert an zwei Standorten in Bad Vöslau dafür ein, die invasive Goldrute (Solidago gigantea und Solidago canadensis) zu entfernen. Trotz hoher Temperaturen und stacheliger Brombeerstauden wurden teils mit Krampen, teils auch händisch große Fächen bearbeitet. Gesellschaft bekamen unsere Freiwilligen bei der schweißtreibenden Arbeit nicht nur von vielen Schmetterlingen und Insekten, sondern auch von einem Reh, einem Fasan und einem Feldhasen.

Die Kanadische- und die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea und Solidago canadensis) stammen ursprünglich aus Nordamerika und sind bei uns in Europa invasive Pflanzenarten. Durch das Entfernen der Pflanze samt Wurzeln soll verhindert werden, dass die Pflanze sich unkontrolliert weiter ausbreitet und somit heimische Arten verdrängt. Wichtig ist die fachgerechte Ensorgung der blühenden Pflanzen im Restmüll, da durch eine Entsorgung im Biomüll die Pflanzen eventuell wieder ausgebracht werden würden.

Früh morgens wurde auf der Schweizerwiese in Bad Vöslau gestartet. Sie ist eine eine der letzten wertvollen Restflächen einer ehemals großen Feuchtwiesenlandschaft am Übergang der Thermenlinie zum Wiener Becken. Dort wachsen zum Beispiel Feuchtwiesen-Prachtnelke (Dianthus superbus), Strand-Wegerich (Plantago maritima), Wasserminze (Mentha aquatica), Golddistel (Carlina vulgaris) und viele andere Pflanzen, die eine Feuchtwiese als Lebensraum bevorzugen.

Der zweite Standort der Pflegemaßnahmen war der stillgelegte Harzbergsteinbruch in Bad Vöslau. Er ist ein Mosaik aus verschiedenen Lebensräumen (Felswände, Schutthalden, Trockenrasen, Gebüschgruppen, Bäumen, Höhlen) und damit ein wichtiger Lebensraum für Uhu, Smaragdeidechse, Mauereidechse, Mauerläufer, Wildbienen und viele andere Tier- und Pflanzenarten. Insgesamt wurden hier z.B. 650 Schmetterlingsarten nachgewiesen. Auch die Sägeschrecke (Saga pedo) kommt hier vor.

Der Pflegetermin findet in Kooperation des Landschaftspflegevereines und der Stadtgemeinde Bad Vöslau statt und wird durch die Stadtgemeinde Bad Vöslau finanziert.

Die Stadtgemeinde Bad Vöslau sowie alle Praktikant:innen und alle Freiwilligen sind ein wichtiger Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 25 Gemeinden und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt:innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.

Tina Walder, Praktikantin