Am ersten Tag des Programms "Hecken entdecken" in Ebreichsdorf durften heute insgesamt 99 Schüler:innen der 1a, 1b und 2a der VS Unterwaltersdorf und der 1. + 2. Klasse der VS Weigelsdorf eine vielfältige Hecke aus heimischen Sträuchern sowie einzelne Obstbäume pflanzen. Fachlich betreut wurden sie dabei von unseren Naturpädagog:innen.
Während die Klassen der VS Unterwaltersdorf mit ihrer Heckenpflanzung ihr eigenes Schulgelände gestalteten, begaben sich die Schüler:innen der VS Weigelsdorf in den "Längsten Park", um sich dort mit der Pflanzung der Sträucher für die biologische Vielfalt in Ebreichsdorf einzusetzen.
Gemeinsam mit unseren Naturpädagog:innen entdeckte jede Klasse zunächst spielerisch Wissenswertes rund um die Tiere und Pflanzen der Hecke. Die vielfältige heimische Hecke ist nicht nur wertvoller Lebensraum, Versteck und Brutplatz für viele Tiere, sie bietet durch ihre Blüten und Früchte auch Nahrung für Insekten, Vögel und andere Arten. Der Neuntöter (Lanius collurio) beispielsweise benötigt Hecken mit Sträuchern, die Stacheln oder Dornen haben, damit er den Nahrungsvorrat aus Insekten für sich und seine Jungen aufspießen und somit für später aufbewahren kann. Damit er möglichst viel Nahrung findet, sind Hecken aus unterschiedlichen (heimischen) Straucharten besonders wichtig, da viele verschiedene Arten auch viele verschiedenen Insekten anlocken.
Dann ging es auch schon an die Pflanzung. Die Sträucher aus regionaler Gehölzvermehrung (RGV) wurden von den Kindern unter fachlicher Aufsicht unserer Naturpädagog:innen in ein von der Stadtgemeinde Ebreichsdorf vorbereitetes Pflanzloch gesetzt und eingegossen. Zum Schluss wurden noch Pflöcke eingeschlagen und ein Strauchschutz angebracht. Welchen Strauch sie setzten erfuhren die Kinder durch informative Folien, die auch verschiedene Tierarten, die von der Hecke profitieren, vorstellten. So besteht die neue Hecke nun aus Weißdorn, Dirndl, Schlehe, Hasel, Blutroter Hartriegel, Europäischer Spindelstrauch, Wolliger Schneeball, Gemeiner Schneeball, Weinrose, Schwarzer Hollunder, Liguster, Kreuzdorn, Kriecherl und Steinweichsel. Auch ein paar Obstbäume des regionalen Unternehmens Baumschule Wolfgang Hemmelmeyer wurden zur Förderung der Artenvielfalt gesetzt.
Die Kinder waren sichtlich stolz auf ihre gepflanzten Sträucher, die auch die Umgebung kühlen werden. In Zukunft können sie diese beim Wachsen beobachten. Und wer weiß, vielleicht zeigen sich nächstes Jahr dort auch schon - Segelfalter, Weinhähnchen, Gehörnte Mauerbiene, Rotkehlchen und Co: ein wunderbarer Zugewinn für die Artenvielfalt in Ebreichsdorf! Trotz der kalten Jahreszeit war Stimmung daher gut und unsere Naturpädagog:innen hielten die Schüler:innen auch mit Laufspielen rund um das Thema Hecke warm.
Die Schüler:innen und Lehrer:innen der VS Unterwaltersdorf und der VS Weigelsdorf, sowie die Stadtgemeinde Ebreichsdorf sind Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 23 Gemeinden, 3 Wiener Bezirke und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt:innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.
Wir danken der Stadtgemeinde Ebreichsdorf herzlich für die großartige Kooperation und Organisation, sowie für die Übernahme der Projektkosten.