Naturführung zu den Trockenrasen in Leobersdorf

Biolog:innen d. LPV führen Teilnehmer:innen durch Landschaf
Neuntöter
Aufrechter Ziest und Blutroter Storchschnabel
Hummel-Ragwurz
Thymian
Fruchtstände der Großen Kuhschelle
Federgras
Schwalbenwurz
Zebraschnecke
Rauhaar-Alant und Blutroter Storschschnabel
Bläuling
Pantherspanner
Am Weg durch die Kulturlandschaft der Thermenlinie.
Feldhase
Führungsteilnehmerinnen im Gespräch mit Biologe Felix
Schwarzkäfer
Sommerwurz
Biologe Felix zeigt Teilnehmer:innen Pflanzen
Teilnehmer:innen der Naturführung

Heute fand in Leobersdorf eine Naturführung statt, bei der unsere Biolog:innen Naturinteressierte durch die Trockenrasen der Gemeinde führten. Die kleine, aber motivierte Gruppe besuchte zunächst das Naturdenkmal Trockenrasen am Lindenberg und anschließend den wiederhergestellten Hangtrockenrasen.

Schon am Weg zu den Trockenrasen kam die Gruppe an einem Neuntöter-Männchen vorbei und wurde vom Gesang einer Goldammer begleitet. Beide Arten sind auf strukturreiche Landschaften angewiesen und brauchen ausreichend Insekten zur Aufzucht ihrer Jungen. Schließlich erreichten wir das Naturdenkmal Trockenrasen.

Trockenrasen sind ein sehr alter Lebensraumtyp, der seit ca. 700.000 Jahren existiert, wie die Biolog:innen des Landschaftspflegevereins erzählten. In diesem langen Zeitraum haben sich viele Spezialisierungen in der Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. So ernähren sich die Raupen des Schmetterlings Wolfsmilchschwärmer (Hyles euphorbiae) fast ausschließlich von der Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias), einer an trockene Standorte angepasste Pflanze. Heute konnten wir auch zwei blühende Vertreter der gefährdeten Orchideen-Art Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica) bestaunen. Diese Pflanze versucht, durch Aussehen und Geruch männliche Wildbienen anzulocken, um bestäubt zu werden.

Die zweite besuchte Fläche, der Hangtrockenrasen, wird erst seit wenigen Jahren vom Landschaftspflegeverein betreut und war vorher stark verbuscht. Während früher Großweidetiere wie das Wisent solche Habitate offen gehalten haben, muss diese Aufgabe heute der Mensch oder seine Nutztiere erfüllen. Der schlechte Zustand konnte inzwischen deutlich verbessert werden. Das Ziel bleibt weiterhin, das offene Areal zu erweitern.

Die Marktgemeinde Leobersdorf ist ein wichtiger Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 25 Gemeinden und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt*innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen. Ein besonderer Dank gilt Local-Hero Helga Kral.

Werde auch DU Teil unseres Netzwerks und schau bei unseren zahlreichen Führungen und Pflegeterminen vorbei. Nähere Infos findest du hier.

Larissa Genser, Praktikant beim Landschaftspflegeverein