Bei strahlendem Sonnenschein machten sich heute eine Biologin und zwei Praktikantinnen des LPV an die Bekämpfung invasiver Neophyten auf der Rudolfshofwiese in Baden. Seit der Einsaat mit regionalem Wildblumensaatgut im Herbst 2019 hat sich die Wiese zu einem artenreichen Lebensraum für heimische Pflanzen und Insekten entwickelt. Um dies zu erhalten und weiter zu fördern sind immer wieder auch Pflegemaßnahmen notwendig, diesmal um eingeschleppte Arten zu entfernen.
Zunächst wurde die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) mitsamt der Wurzel ausgerissen, wobei die Blütenstände entfernt wurden und fachgerecht im Restmüll entsorgt wurden. Dies verhindert eine weitere mögliche Verbreitung der Samen über den Biomüll.
Die Kanadische Goldrute stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde am Anfang in Gärten als Nahrung für Bienen gepflanzt. Jedoch breitet sich die Pflanze rasch in freier Natur aus und verdrängt viele heimische Pflanzen- und in Folge auch Tierarten. Daher braucht es gezielte Einsätze, um diese invasive Art loszuwerden und ihre weitere Ausbreitung zu verringern. Auf der Rudholfshofwiese zeigen die Pflegemaßnahmen Wirkung, sodass die Goldrutenbestände immer kleiner werden.
Nach der Bekämpfung der Goldrute ging es an die Maßnahmen gegen den Götterbaum (Ailanthus altissima). Dieser invasive Neophyt aus China, der früher gerne in Parks gepflanzt wurde, ist auf Grund seiner Stockausschläge und des starken Austriebs von Wurzelausläufern schwer zu bekämpfen. Da auch das Umschneiden der Bäume zu starkem Austrieb führt, wird bei der Beseitigung von Götterbäumen das Präparat AILANTEX eingesetzt. Dieses wurde in einem langjährigen Forschungsprojekt der Universität für Bodenkultur entwickelt und enthält einen heimischen Welkepilz, der die Bäume in ein bis zwei Jahren erfolgreich zum Absterben bringt. Das Team des LPV beimpfte 84 Götterbäume, die am Rand der Rudolfshofwiese wachsen, um die weitere Verbreitung des Götterbaums auf der Fläche zu verhindern.
Die Stadtgemeinde Baden ist Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 26 Gemeinden, 3 Wiener Bezirke und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt*innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.
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Die Rudolfshofwiese entstand im Rahmen der Initiative "Blühendes Baden" die Biodiversität und besonders die Insektenvielfalt zu fördern. Finanziell umfangreich unterstützt wurde das Projekt von der Naturschutzstiftung Blühendes Österreich. Die Pflege-Maßnahmen zur Entwicklung der Rudolfshofwiese wurden von der Stadtgemeinde Baden finanziert.
Rebecca Surminski / Praktikantin