Rudolfshofwiese

Neu angelegte Blüh-Oase

Unter dem Titel „Blühendes Baden“ unternimmt die Stadtgemeinde Baden seit 2018 Anstrengungen zur Erhöhung der Biodiversität und zur Förderung der Insektenvielfalt durch Blühflächen. Dazu gehörte auch die Neuanlage der Rudolfshofwiese. Dabei wurde eine ehemalige Robinienfläche unterhalb des Mautner von Markhof - Pavillons am Gaminger Berg mit unserer fachlichen Expertise und finanziell umfangreich unterstützt von der Naturschutzstiftung Blühendes Österreich in eine artenreiche Wiese und damit in ein Insektenparadies umgewandelt.

Nach Fällung der dort wuchernden Robinien und Tiefenfräsen mit Forstmulcher halfen im Herbst 2019 sieben Schulklassen aus Baden bei der Einsaat der Wiesenfläche mit regionalem Wildblumensaatgut des REWISA-Netzwerks. Seit damals entwickelt sich die Wiese stetig weiter. Mittlerweile zeigen sich bereits Österreich-Lein, Wiesen-Salbei, Klappertopf, Blutroter Storchschnabel, Wundklee, Karthäuser Nelke und Co in voller Blüte. Tierfreunde erfreuen sich vor allem an der Insektenvielfalt der Rudolfshofwiese, häufig ist die an ihrem rot-schwarzen Muster leicht erkennbare Streifenwanze zu finden. Auch das Esparsetten-Widderchen, eine wärmeliebende Schmetterlingsart, lässt sich gerne blicken. Auch die Schüler*innen waren erstaunt, als sie bei Naturführungen den Erfolg der Einsaat bewundern konnten!

Doch die Entwicklung einer artenreichen Wiese ist ein Prozess, der mehrere Jahre dauert. Da in der Samenbank im Boden sehr viele Samen der Tauben Trespe (Bromus sterilis) vorhanden waren, werden diese Pflanzen im Rahmen von Pflegeterminen von einem Team aus botanisch versierten Personen des LPV fachgerecht durch Ausreißen bzw. Sicheln entfernt. Durch das gezielte Entfernen der Trespe, sowie teilweise auch der Luzerne, bekommen die anderen Pflanzen nun wieder mehr Raum und Licht. Sie können blühen und aussamen. So entwickelt sich die Wiese deutlich rascher zu einem Blütenmeer, als bei einer flächigen Mahd. Damit die Rudolfshofwiese für möglichst viele Pflanzen und Tiere wieder ein Zuhause bietet, beraten wir die Stadtgemeinde Baden auch weiterhin bei der Umsetzung der richtigen Pflege-Maßnahmen.

Fakten
  • Niederösterreich
  • Baden
  • Stadtgemeinde Baden
  • 4600 m²
  • Naturwiese
  • 4
Ansicht
Blick von der Rudolfshofwiese hinauf zum Rudolfshof.

Impressionen

Die Streifenwanze (Graphosoma italicum)

Streifenwanze

Die Streifenwanze (Graphosoma italicum) bewohnt Trockenrasen und Wiesen und ist dort durchaus häufig zu finden. Das hängt auch mit ihrem rot-schwarzen Streifenmuster zusammen, mit dem sie wirklich ins Auge sticht! An offenen Standorten wachsen ihre Futterpflanzen, nämlich Doldenblütler wie Wilde Karotte, Wiesenkerbel oder Feld-Mannstreu, von denen sie Pflanzensäfte saugt. Die Streifenwanze kann ein Wehrsekret ausstoßen, um ihre Fressfeinde abzuschrecken.

Österreich-Lein

Mit seinen großen, hellblauen Blüten verleiht der Österreich-Lein (Linum austriacum) seinen Lebensräumen schöne Farbtupfer und bietet zahlreichen Insekten Nahrung. Er wächst auf mageren Kalkböden mit hoher Lichteinstrahlung, woanders kann er sich nicht durchsetzen. Eigentlich stammt der Österreich-Lein aus Vorderasien, in Österreich kommt er hauptsächlich im Pannonikum vor. Leider ist er gefährdet, da geeignete Lebensräume mittlerweile knapp geworden sind. Im Juni und Juli kann er in Blüte bewundert werden!

Der Österreich-Lein (Linum austriacum)