Umweltbaustelle Vielfalt am Alpen-Ostrand 2024 in Pfaffstätten

Gruppenfoto
Ziegen und Menschen
Freiwillige bei der Arbeit
Freiwillige bei der Arbeit
Gruppenfoto
Freiwillige bei der Umweltbaustelle
Förderlogo
Förderlogo
Freiwilliger mit Elektro-Motorsäge
Freiwillige bei der Arbeit
Freiwillige mit Gottesanbeterin auf der Hand
Freiwillige mit ausgehackten Wurzelstöcken
Freiwilliger bei der Arbeit
Freiwillige schneiden Korridor für Weidezaun
Libelle
Freiwillige bei der Arbeit
Freiwillige bei der Arbeit
Freiwillige bei der Arbeit
Helferin mit Krampen - Spitzhacke
Mitarbeiter der RBI bei der Pflege
Grillabend
Grillabend
Freiwillige beim Grillabend
Freiwillige schneiden Büsche
Freiwillige bei der Umweltbaustelle
Hirschkäfer-Männchen.
Gottesanbeterin.
Freiwillige bei der Umweltbaustelle
Freiwillige bei der Umweltbaustelle
Menschen mit Schnittgut auf Trockenrasen
Freiwillige bei der Umweltbaustelle
Freiwillige bei der Arbeit
Freiwillige bei der Arbeit
Freiwilliger beim Ringeln
Freiwilliger mit Rosenkäfer auf der Hand
Freiwillige mit Hirschkäfer auf Hand
Unterwuchs im Biotopschutzwald
Gehölzfläche mit Korridor für Weidezaun

Bereits zum siebten Mal fand heuer von 28. Juli - 3. August die Umweltbaustelle „Vielfalt am Alpen-Ostrand“ in Pfaffstätten statt, bei der sich eine Woche lang junge, engagierte Menschen für den Erhalt der Artenvielfalt tatkräftig ins Zeug legten. Die Umweltbaustelle ist eine Veranstaltung von Österreichischem Alpenverein - Sektion Liesing-Perchtoldsdorf, Gemeinde Pfaffstätten und Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken. Dieses Jahr unterstützte das Team – bestehend aus 13 Freiwilligen und 3 Betreuer:innen -  ein neues großes Wiederherstellungsprojekt von Trockenrasen an der Thermenlinie.

Das Gebiet der Thermenlinie zwischen Wienerwald und Wiener Becken ist eines der artenreichsten Gebiete Europas. Früher war die Landschaft von großflächigen Hutweiden geprägt. Heute sind viele dieser Flächen verwaldet. Das Ziel des Wiederherstellungsprojekts ist es, mittlerweile verwaldete Trockenrasenflächen zu restaurieren. Gleichzeitig sollen wertvolle Biotopschutzwälder so ausgelichtet werden, dass wieder ein typisches Mosaik aus Gehölzen und Trockenrasen entsteht und gleichzeitig seltene Waldtypen wie Flaumeichenwälder gefördert werden. So können Trockenrasen-Arten wieder von einer Fläche zur anderen wandern und das Netzwerk an Trockenrasenflächen wird erweitert. Ein wichtiger Schritt dabei ist die Entbuschung im Unterwuchs mit Hilfe von Ziegen, welche besonders gerne Gehölze verbeißen.

Am Sonntag ging es los: zu Mittag trafen die Teilnehmer:innen der Umweltbaustelle bei der Sportunion Pfaffstätten ein. Dies ist mit Küche und Waschräumen ausgestattet - zusammen mit den Feldbetten, die vom Roten Kreuz Baden bereitgestellt wurden, eine feine Unterkunft für die Trockenrasen-Crew. Begrüßt wurden sie neben den Projektleiter:innen Irene Drozdowski und Norbert Elek auch von Schäfer Erich Frank vom Bioschafhof Sonnleitner, der die Trockenrasen in Pfaffstätten viele Jahre beweidete und schon Lammprodukte fürs Grillen vorbeibrachte. Neben Freiwilligen aus Österreich ist dieses Jahr auch Unterstützung aus Polen, Ungarn und Südtirol mit dabei.

Nach einer kleinen Einführungs- und Kennenlernrunde brachen die Teilnehmer:innen zu einer Exkursion in das Naturschutzgebiet Glaslauterriegel-Heferlberg-Fluxberg auf, in dem ein Teil der Wiederherstellungsflächen liegt. Bei der Wanderung durch das Gebiet zeigte Irene den Teilnehmer:innen, welche Arten sie durch ihren tatkräftigen Einsatz der nächsten Tage schützen werden und erklärte anschaulich anhand alter Karten und Luftbildaufnahmen, wie sich die Flächen in den letzten 200 Jahren entwickelten und die Besonderheiten dieser Eiszeit-Relikte. Am Abend lud die Gemeinde die Helfer:innen auf einen gemeinsamen Ausklang im Heurigen Österreicher-Polt ein, wo sie von Vizebürgermeister Hermann Fuhrmann und Umweltgemeinderat Matthias Schützl begrüßt wurden.

Um der Sonne und der Hitze etwas zuvorzukommen, brach das Team Montag und Dienstag bereits um 7 Uhr in der Früh mit Scheren, Sägen und Planen bepackt zu den Biotopschutzwald-Flächen in der Einöde auf. Deren Flaumeichenwälder stellen wertvolle, gefährdete Lebensräume dar. Die nächsten beiden Tage verbrachten die Teilnehmer:innen damit, die Flächen für die Ziegenbeweidung vorzubereiten: es wurden Korridore für den Beweidungszaun und die Zufahrt zur Wasserversorgung durch den Unterwuchs geschnitten. Auch um Flächen, die viele Samenbäume wie Speierling, Mehlbeere, Elsbeere, Dirndl und Feldahorn enthalten und die von der Beweidung ausgespart werden sollen, wurden Korridore angelegt. Tatkräftige Unterstützung erhielt das Team dabei von 5 Freiwilligen aus der näheren und weiteren Umgebung, zwei davon Mitarbeiter der RBI (Raiffeisen Bank International). Abends lud die Gemeinde Pfaffstätten wieder zum Heurigen - Laffer und Österreicher-Polt ein.

Am Mittwoch, dem Ruhetag, konnten die Teilnehmer:innen nach zweit Tagen harter Arbeit gemütlich ausschlafen und sich beim Baden am Badeteich und Bouldern an der Kletterwand entspannen. Parallel dazu fand am Vormittag das Pressegespräch zur Umweltbaustelle und dem Wiederherstellungsprojekt mit Irene Drozdowski, Projektleiterin, stv. Naturschutzreferentin des Alpenvereins - Sektion Liesing Perchtoldsdorf und Obfrau des Landschaftspflegevereins, und P.U.L.S.-Pressepraktikantin Hannah Streinesberger statt. Als Gesprächspartner:innen standen den Journalist:innen die Bürgermeister Christoph Kainz (Pfaffstätten) und Stefan Szirucsek (Baden), der Direktor des Biosphärenpark Wienerwald Managements Andreas Weiß und Stephan Knöpfer, Obmann des Vereins Hirtenkultur, zur Verfügung.

Abends klang der Ruhetag mit einer Grillfeier aus Die am Nachmittag gemeinsam zubereiteten Salate und Saucen wurden serviert, LPV-Biolog:innen Alexander Mrkvicka und Jennifer-Florian Fischer bereiten am Grill Lammkoteletts und Lammwürstel von Schäfer Erich Frank zu und Irene Hameter, Kulturreferentin der Sportunion begeisterte wieder mit selbstgebackenem Kuchen als Nachtisch, Sportunions-Präsident Christian Fischer brachte köstliches Eis. Musikalisch begleitet wurde der Abend von Bürgermeister Christoph Kainz höchstpersönlich auf seiner Steirischen. Als Gäste durften wir außerdem Biosphärenpark Wienerwald Direktor Andreas Weiß, Vizebürgermeister Hermann Fuhrmann, Obfrau des Umweltausschusses Elisabeth Riegler und LPV-Vorstandsmitglieder Stefan Fischer und Marlene Kothmayer als Gäste begrüßen.

Donnerstag und Freitag machten sich die Teilnehmer:innen der Umweltbaustelle mit (Motor-)Sägen, Krampen und Scheren auf zum Glaslauterriegel. Auch dort wurden im Biotopschutzwald Korridore für die Ziegenbeweidung geschaffen und die randlich stark überhängende Hecke auf einer Trockenrasenfläche zurückgeschnitten. Auf einer kleinen Rodungsfläche wurde der Unterwuchs mit Sägen und Scheren entfernt und vereinzelte kleinere Laubgehölze mit Zugmessern geringelt, um eine Verbindung zwischen zwei Trockenrasenflächen zu schaffen. Unterstützt wurde das Team dabei von 5 Helfer:innen der Sektion Alpenverein Austria und zwei weiteren Freiwilligen.

Donnerstagabend wurden bei einer großen Runde Restlgrillen die letzten Reste des Vorabends vernichtet – oder es zumindest versucht. ;) Freitag war der letzte gemeinsame Abend des Teams der Umweltbaustelle. Bei einer Abschlussrunde ließen die Teilnehmer:innen die vergangene Woche Revue passieren und den Abend ein letztes Mal im Heurigen Österreicher-Polt gemütlich ausklingen.

Die Umweltbaustelle Vielfalt am Alpen-Ostrand wird in Kooperation von Österreichischem Alpenverein - Sektion Alpenverein Liesing Perchtoldsdorf, Landschaftspflegeverein und der Gemeinde Pfaffstätten organisiert und durchgeführt. Die Sportunion stellt dankenswerterweise ihr Vereinsgebäude als Quartier zur Verfügung. Das Rote Kreuz Niederösterreich - Bezirksstelle Baden stellt Feldbetten für die Übernachtung bereit. Sehr wertvolle organisatorische und wesentliche finanzielle Unterstützung leisten Alpenverein-Akademie und Alpenvereinsjugend Österreich. Weitere Partner sind Naturschutzbund NÖ, Grundeigentümer und Biosphärenpark Wienerwald Management.

Die Maßnahmen für das Wiederherstellungsprojekt werden im Rahmen des Biodiversitätsfondsprojekt „Wiederherstellung, Erhaltung und Vernetzung von Trockenrasen an der Thermenlinie in NÖ“ von der Europäischen Union - NextGenerationEU finanziert und durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

Wir danken allen Teilnehmer:innen und Partner:innen herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in unserer Netzwerk Natur Region Thermenlinie-Wiener Becken!

Hier geht es zu den Presse-Artikeln von Kurier, ORF, Bezirksblatt und NÖN.

Hier geht es zu den Website-Berichten von 2018, 2019, 2020, 2021, 2022 und 2023.

Hannah Streinesberger, Teilnehmerin und Pressepraktikantin der Umweltbaustelle 2024.