Umweltbaustelle Vielfalt am Alpen-Ostrand 2019 in Pfaffstätten

Vorexkursion durch das Naturschutzgebiet
Am Weg zu unserer Pflegefläche.
Wir genießen den Schatten .
Heute gehts höher hinauf.
Ein Blick ins Wiener Becken, heute leider etwas verregnet.
Gehölze werden abtransportiert.
Nachtführung mit Leuchtturm
Pressegespräch
Aufnahmen für Schau-TV
Aufnahmen für Schau-TV
Bei der Arbeit
Kurze Verschnaufpausen müssen sein.
Bei der Arbeit
Verstärkung mit der Motorsäge
Toller Ausblick.
Fläche während der Entbuschung
Krainer Steinschafe auf der bereits abgegrasten Weidefläche

Nach der erfolgreichen Umweltbaustelle 2018, ging die Umweltbaustelle "Vielfalt am Alpenostrand" in Pfaffstätten, organisiert und durchgeführt vom Österreichischen Alpenverein Sektion Alpenverein Austria in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverein, heuer in die zweite Runde.

Von Sonntag, den 04. August 2019 bis Samstag, den 10. August 2019 pflegten wir, das heißt acht Teilnehmer*innen gemeinsam mit den drei Projektleiter*innen Andreas, Irene und Manuel und weiteren freiwilligen Helfer*innen, bei gutem Sommerwetter die Trockenrasen im Naturschutzgebiet Glaslauterriegel-Heferlberg-Fluxberg. Ziel war es, wie auch schon im letzten Jahr, die bestehenden Trockenrasenflächen zu vergrößern bzw. nach Möglichkeit zu verbinden, den Untergrund vor einer folgenden Rodung freizumachen und künftige Trockenrasen- und Weideflächen zu schaffen.

Zum Start der Umweltbaustelle trafen wir am Sonntag, den 4. August in Pfaffstätten ein, wo uns Andreas, Irene und Manuel herzlich begrüßten. Als Unterkunft diente erneut die Sportunion in Pfaffstätten, wo wir je nach Vorliebe auf aufgebauten Feldbetten oder auch in unseren Schlafsäcken im Freien übernachteten. Wie auch schon im Vorjahr lernten wir, vor der eigentlichen Arbeit, das Naturschutzgebiet und seine Fauna und Flora erst einmal bei einer Gebietsexkursion kennen. Irene, die Expertin des Landschaftspflegevereins, erklärte ausführlich, warum die Trockenrasen heutzutage durch Verbuschung bedroht sind und wie wir durch unsere Mithilfe zur Erhaltung der biologischen Vielfalt beitragen.

Montagmorgen ging es für uns los mit der Arbeit. Wir begannen für gewöhnlich gegen 8 Uhr, lediglich am Dienstag konnten wir aufgrund eines morgendlichen Regengusses erst um 9 Uhr beginnen. Insgesamt arbeiteten wir an vier Tagen (Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag). Wir befreiten die von den Projektleiter*innen im Vorfeld festgelegten Bereiche von unerwünschtem Bewuchs, wobei wir versuchten möglichst viele Büsche mit dem Krampen auszuhacken und nur jene mit der Gartenschere zu schneiden, bei denen dies nicht möglich war. Die Verteilung der Aufgaben und Tätigkeiten funktionierte fast wie von selbst. Wir hatten Spaß und halfen zusammen, wenn es z.B. darum ging, das anfallende Material auf großen Planen wegzutragen. Wir waren begeistert, dass Irene und Manuel nahezu jedes Tier und jede Pflanze die wir entdeckten, benennen und etwas dazu erläutern konnten. Smaragdeidechsen, Blindschleichen und Gottesanbeterinnen waren nur einige wenige Tiere, die wir im Laufe der Woche entdeckten.

Arbeitsschluss war gewöhnlich gegen 15 Uhr und so kam auch unsere Freizeit nicht zu kurz. Wir verbrachten diese aufgrund des warmen Wetters zumeist im Schwimmbad in Bad Vöslau, an etwas kälteren Tagen wichen wir auf das Strandbad Baden aus, da dieses auch wärmeres Wasser zu bieten hatte. Wie auch schon im Vorjahr, nahmen auch heuer wieder alle Projektteilnehmer*innen bei der öffentlichen Nachtführung des Landschaftspflegevereins am Dienstagabend im Gebiet teil und erkundeten die Trockenrasen bei Nacht. Der freie Tag am Mittwoch wurde, nach einem Pressetermin am frühen Vormittag, bei dem Bürgermeister Christoph Kainz und Umweltgemeinderat Günter Wurzer aus Pfaffstätten, zwei Redakteur*innen von lokalen Zeitungen und sogar ein Fernsehteam von SchauTV anwesend waren, ganztägig im Strandbad in Baden verbracht. Als Abschluss der Woche besuchten wir Schäfer Erich Frank am Freitag Nachmittag bei seiner Herde. Seine interessanten Ausführungen zur Naturschutzbeweidung zeigten uns noch einmal deutlich, wie wertvoll ihre Arbeit der letzten Tage war.

Für eine volle Verpflegung war gesorgt. Gefrühstückt wurde auf der Terrasse, das Mittagessen bestand aus einer kalten Jause mit viel Obst und Gemüse und wurde auf der Arbeitsfläche eingenommen. An zwei Abenden grillten wir selbst, an den anderen genossen wir das Abendessen bei Heurigenlokalen im Ort. Es wurden, soweit möglich, ausschließlich regionale Bio-Lebensmittel sowie Produkte vom Bioschafhof Sonnleitner verzehrt, dessen Schafbeweidung die Trockenrasen im Gebiet erhält.

Die Umweltbaustelle fand ihren Ausklang beim Großheurigen in Pfaffstätten, wo wir gemütlicher Runde noch einmal Resümee zogen und mit einem Gläschen Wein auf das Ende einer erfolgreichen Woche anstoßen konnten.

Das Naturschutzgebiet Glaslauterriegel-Heferlberg-Fluxberg in Pfaffstätten zählt zu den artenreichsten Hot-Spots in Österreich. Mit der Pflege der Trockenrasen im Rahmen der Umweltbaustelle konnten wir bereits zum zweiten Mal einen sehr wertvollen Beitrag zum Erhalt seiner biologischen Vielfalt leisten. Aufgrund der positiven Resonanz von allen Seiten wird es auch 2020 wieder eine Umweltbaustelle in Pfaffstätten geben. 

Sandra, Teilnehmerin der Umweltbaustelle 2018 und 2019

Die Umweltbaustelle "Vielfalt am Alpen-Ostrand" wird vom Österreichischen Alpenverein, Sektion Alpenverein Austria in Kooperation mit dem Lanschaftspflegeverein und der Gemeinde Pfaffstätten durchgeführt. Weitere Partner sind der Naturschutzbund NÖ, die Grundeigentümer und der Biosphärenpark Wienerwald. Die Trockenrasenpflege in Pfaffstätten wird von der Naturschutzstiftung Blühendes Österreich über das FLORA-Programm finanziell unterstützt.