Am letzten Tag der Wiesen-Einsaat im Freizeipark überzeugten sich Bürgermeister Andreas Linhart, GRin Helga Schlechta, GRin Gabriele Schiener und Direktorin Margot Baier vom Erfolg des Projekts. Nachdem sie bereits im Juni den Lebensraum Wiese am Brunner Berg erforscht hatten, durften heute die Schüler*innen der 1b, 2b, 3b und 4b der VS Franz Schubert-Straße selbst aktiv werden und die neu angelegte Blumenwiese im Freizeitpark einsäen. Der abwechslungsreiche Vormittag wurde jeweils durch eine/n Naturpädagog*in des Landschaftspflegevereins pro Klasse betreut.
Zu Beginn lernten die Schüler*innen viel Wissenswertes zum Thema Pflanzen-Samen, ihrer Entstehung und zur Keimung von jungen Pflanzen. Samen in den verschiedensten Größen und Formen zusammengestellt in kleinen Lupen-Döschen zeigten die Vielfalt der Samen und ihre Strategien zur Verbreitung durch Wind, Tiere und Wasser. Dann ging es daran selbst möglichst viele unterschiedliche Samen im Freizeitpark zu finden und auch die Verbreitungsart zu erforschen. Mit Begeisterung für die Schönheit der verschiedenen Samen und Früchte legten einige Klassen kreativ inspiriert gleich noch Samen-Mandalas.
Bevor es ans Einsäen ging wurde gemeinsam noch einmal das wichtigste im Frühling erlernte Wissen zum Lebensraum einer bunten Blumenwiese wiederholt. Was macht so eine vielfältige Wiese überhaupt aus? Was ist für ihre Lebewesen wichtig? Wie wird eine Wiese richtig gepflegt? Zur Auflockerung des Programms und zum Aufwärmen durften die Kinder im Rahmen eines Laufspiels in die Rolle von Samen und Vögeln schlüpfen und hatten dabei großen Spaß.
Mit viel Vorfreude wurden dann gemeinsam die Bilder von Blüten einiger jener Pflanzenarten bestaunt, die in der Samenmischung für die Blumenwiese enthalten waren. Den Kindern wurde dabei auch vermittelt, dass nicht alle Blumen bereits im nächsten Frühling blühen werden, sondern sich das Gesamtbild „ihrer“ Wiese über Jahre jedes Jahr ändern wird. Immer wieder werden neue Blüten dazukommen, andere – wie jene der Decksaat mit Kornrade und Kornblume – wieder verschwinden. Auch Arten, deren Samen im Boden gespeichert sind, werden vielleicht auftauchen. Besprochen wurde auch die Wichtigkeit der Verwendung von regionalem Wildblumen-Saatgut und die richtige Ansaat. Die Pflanzen aus der Region kommen mit dem vorhandenen Klima am besten zurecht und zahlreiche heimische Insekten sind genau an sie angepasst. In unserer Region ist nur eine Einsaat im Herbst zu empfehlen, um die Winterfeuchtigkeit für die Keimung zu nutzen. Weil Wiesenpflanzen Lichtkeimer sind, dürfen die Samen außerdem nicht mit Erde abgedeckt werden.
Gestaffelt kamen die einzelnen Klassen dann zum Säen der Blumenwiese an die Reihe. Jeder Klasse stand eine ausgesteckte Fläche von ca. 100m² zur Verfügung. Die Kinder bekamen mehrmals eine Hand voll regionales Wildblumensaatgut und säten dieses unter fachkundiger Anleitung aus.
Mit der Einsaat der Blumenwiese im Freizeitpark leisten die Schüler*innen und Lehrer*innen einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in ihrer Gemeinde und Region. Mit der richtigen Pflege wird die Wiese ein wichtiger Trittstein in einem Netzwerk aus bestehenden und neuen Naturflächen und Lebensraum für Insekten, Vögel und viele mehr in der Netzwerk Natur Region Thermenlinie-Wiener Becken.
Die Marktgemeinde Brunn am Gebirge ist Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 22 Gemeinden und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt*innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.
Magst auch DU helfen, die wunderbare biologische Vielfalt der Region zu erhalten: Dann mach mit bei einem unserer zahlreichen Pflegetermine. Alle Führungen und Pflegetermine findest du hier.
Im Rahmen eines mehrjährigen Naturprojekts erhalten die Kinder der VS Wienerstraße und VS Franz Schubert-Straße verschiedene Exkursionen und Workshops. Die Wiesen-Einsaat ist der zweite Teil. Im Frühling geht das Schulprojekt in Brunn am Gebirge in die nächste Runde. Dann geht es neben der Entwicklung der Blumenwiese um ihre Bewohner: die Insekten und im Speziellen um die (Wild)Bienen. Das gesamte Projekt wird von der Gemeinde Brunn am Gebirge finanziert. Wir bedanken uns dafür recht herzlich. Das regionale Wildblumensaatgut im Projekt ist REWISA zertifiziert und kommt vom Betrieb Voitsauer Wildblumensaatgut.