Anningerpark

Wertvoller Trittstein im Siedlungsgebiet

Im Wiener Neudorfer Anningerpark können Spazierfreudige in der warmen Jahreszeit bunte Pflanzen und spannende Tiere entdecken! Der 2016 umgestaltete Park soll zu einem Lebensraum und Rückzugsort für möglichst viele Arten werden. Aus Sicht der Artenvielfalt ist das sehr wünschenswert, denn inmitten einer Landschaft, wo die meisten ehemaligen Grünflächen Gebäuden und Verkehrsflächen weichen mussten, finden Tiere und Pflanzen keine geeigneten Lebensbedingungen mehr. Sie werden auf einige wenige Restflächen vertrieben oder verschwinden gänzlich.

Grünflächen wie der Anningerpark dienen als Trittsteine, von hier können sich Schmetterlinge, Wildbienen, Heuschrecken, Vögel, Pflanzen und Co. verbreiten. In besiedelten Regionen ist ein Netzwerk an solchen Flächen wünschenswert, der Anningerpark ist in Wiener Neudorf ein Teil davon. Hier befinden sich aufkommende Blumenwiesen mit Natternkopf und Ringdisteln, die eine Nahrungsquelle für verschiedenste Insekten sind. Bei der Planung des Parks wurde auch an kleine Trockenrasengesellschaften gedacht, die sich auf Hügeln entwickeln sollen. Das ist erfreulich, denn Trockenrasen sind mittlerweile sehr seltene Lebensräume geworden, obwohl sie sich noch in den 1950ern weitläufig über das Wiener Becken zogen.

Im Park können Singvögel beobachtet werden, wie der Girlitz, der sich gerne von den Samen des Gewöhnlichen Beifuß ernährt. Es ist wichtig, im Anningerpark möglichst viele verschiedene Lebensräume zu schaffen, die dann von Tieren und Pflanzen bewohnt werden. Artenreiche Blumenwiesen und Trockenrasen sind hierfür sehr wertvoll, aber auch Brachen oder offene Böden bieten so mancher Art ein Zuhause. Denn manche Wildbienen leben in offenen Böden und einige Vögel und Insekten mögen hochwüchsigere „Gstätten“. Damit die Natur den Anningerpark möglichst umfassend nutzen kann, hat der Landschaftspflegeverein ein Konzept entwickelt, das die biologische Vielfalt fördert.

Im Herbst 2023 säten die Kinder der Volksschule Wiener Neudorf in Kooperation mit der Gemeinde Wiener Neudorf weitere Naturwiesen an und schufen somit neue Trittstein für zahlreiche Insekten und Pflanzen.

Fakten
Ansicht
Anningerpark
Girlitz (Serinus serinus)

Girlitz

 Girlitze (Serinus serinus) brüten an Waldrändern, in Gebüschen, Parks und Naturgärten gerne hoch oben. Girlitze suchen ihre Nahrung gerne ganzjährig auf dem Boden, sie fressen hauptsächlich Knospen und Samen, für die Aufzucht der Jungen auch kleine Insekten. Gerne mögen sie Löwenzahn, Vogelmiere, Vogel-Knöterich und Hirtentäschel.Wie bei vielen Vogelarten sind die Girlitz-Männchen bunter gefärbt, als die Weibchen.

Gewöhnlicher Natternkopf

Die violett-blauen Blüten des Gewöhnlichen Natternkopfes (Echium vulgare) erinnerten die Menschen früher an ein Schlangenmaul mit heraushängender Zunge – so lautet zumindest eine Erklärung für den Pflanzennamen. Die auffälligen Pflanzen wachsen auf trockenen und steinigen Flächen, sie sind häufig an Wegrändern oder Brachen zu finden, aber auch in Trockenrasen und auf Weiden. Der Gewöhnliche Natternkopf ist einmalblühend, im ersten Jahr entwickelt sich eine große, borstig behaarte Rosette, aus der meist im zweiten Jahr der Blütenstand wächst. Nach dem Aussamen sterben die Pflanzen ab. Daher ist es wichtig, nicht zu früh zu mähen, weil der Natternkopf ohne regelmäßiges Aussamen verschwinden würde. Die schönen Blüten sind eine wichtige Futterquelle für Bienen und Schmetterlinge.

Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare)