Bahnschottergrube Tattendorf

Wertvolle Trockenrasenreste

Die Tattendorfer*innen haben mit dem Gelände der ehemaligen Bahn-Schottergrube einen wunderbaren Naherholungsort. Einst wurde hier hart gearbeitet, es galt Schotter für den Bau der Aspangbahn zu gewinnen, heute lädt die Fläche zum gemütlichen Verweilen ein. Es gibt Bäume und Wiesen, Kinder erfreuen sich am Spielplatz. Besonders wertvoll sind zwei kleine Trockenrasenreste, die eine große biologische Vielfalt beherbergen.

Trockenrasen gehören zu den arten- und insektenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa mit vielen stark gefährdeten und streng geschützten Arten . Auf den kleinen Trockenrasen der Bahnschottergrube wachsen Federgras, Golddistel, Flockenblume, Steppen-Veilchen und Weidenblättriges Ochsenauge. Wer die Augen offen hält findet sicherlich auch die gestreiften Häuser der Wiener Schnirkelschnecke. Diese kleine Schnecke ist an warme und sonnige Lebensräume angepasst und ernährt sich von abgestorbenen Pflanzen.

In unserer Region sind in den letzten 60 Jahren über 70 Prozent der Trockenrasen verschwunden. Ein Grund dafür ist die veränderte Landnutzung. Die angepassten Tiere und Pflanzen haben dadurch ihre Lebensräume verloren und sind selten geworden. Umso wichtiger, dass die letzen Reste wie die Trockenrasen der Bahnschottergrube erhalten bleiben! Um zu verhindern, dass Büsche und Bäume in die Trockenrasen eindringen, veranstalten wir regelmäßige Pflegetermine. Gemeinsam mit Freiwilligen hacken wir Blutroten Hartriegel, Liguster und andere Gehölze aus, um das Zuwachsen der Trockenrasen zu verhindern.

Fakten
Ansicht
Acker-Wachtelweizen

Impressionen

Steppen-Veilchen (Viola ambigua)

Steppen-Veilchen

Das Steppen-Veilchen (Viola ambigua) ist stark gefährdet, da seine Lebensräume wie Trockenrasen, Felssteppen und Sanddünen sehr selten geworden sind. In Österreich wächst es nur im pannonischen Gebiet in Wien (z.B. Alte Schanzen in Stammersdorf), Niederösterreich und Burgenland. Von anderen Veilchen-Arten ist es nicht leicht zu unterscheiden.

Wiener Schnirkelschnecke

Vor der Wiener Schnirkelschnecke (Caucasotachaea vindobonensis) brauchen Gartenbesitzer keine Angst haben, sie frisst überwiegend abgestorbene Pflanzen und Kot von Pflanzenfressern. Auf Gemüse und Salat hat sie keinen Appetit!  Schnecken haben keine echten Zähne, aber unzählige winzige "Zähnchen" aus Kalk auf der Zunge, mit denen sie auch von harten Pflanzenteilen ihre Nahrung abraspeln können.

Wiener Schnirkelschnecke (Caucasotachaea vindobonensis)