Einöde

Natur-Oase in der Einöde

Schillernde Smaragdeidechsen, filigrane Orchideenblüten, bunte Schmetterlinge und noch vieles mehr lebt auf den Trockenrasen in der Einöde bei Pfaffstätten. Hier ist es weder öde noch eintönig - zumindest nicht für biologisch Interessierte!

Die Trockenrasen liegen zwischen Schwarzföhrenwäldern und waren vor ein paar Jahren noch ziemlich mit Gehölzen zugewachsen. Weil sie recht klein sind, drohten sie unter den Sträuchern und Bäumen zu verschwinden, damit waren viele seltenen und besondere Tiere und Pflanzen der Trockenrasen bedroht! Durch unsere regelmäßigen Pflege-Maßnahmen mit Freiwilligen und Schulklassen sind die Trockenrasen heute wieder größer und auch besser miteinander vernetzt . Wir hacken Gehölze aus und schneiden Büsche zurück. Die Lamas von Markus Kernbichler (Lamasté - Lamatrekking, Sozialpädagogische Tierbegegnungen) beweiden die Flächen zusätzlich nach naturschutzfachlichen Vorgaben, damit sich kein Grasfilz aus abgestorbenen Gräsern bildet.

Eine Vielzahl besonderer Pflanzen wie die Hummel-Ragwurz profitiert davon. Die Blüten dieser Orchidee sehen einem Hummel-Weibchen ähnlich und riechen auch so. Männliche Hummeln lassen sich täuschen und bestäuben die Orchideen durch ihren Besuch. Eine weitere besondere Pflanze ist der wunderschön rosarot blühende Diptam. Aber Achtung! Der Kontakt mit der Pflanze kann in Kombination mit Sonnenlicht starke Verbrennungen verursachen. Wer viel Glück hat kann hier Rote Röhrenspinnen entdecken, deren auffallend rote Männchen im Herbst auf der Suche nach Weibchen unterwegs sind. Eine weitere Besonderheit ist die Große Sägeschrecke, die größte Heuschreckenart in Österreich.

Fakten
Ansicht
Blick über die Trockenrasen der Einoede.

Impressionen

Große Sägeschrecke (Saga pedo) .

Große Sägeschrecke

Die unverkennbare Große Sägeschrecke (Saga pedo) ist mit bis zu 15 cm Länge die größte Heuschreckenart Österreichs. Bei der Großen Sägeschrecke gibt es nur Weibchen, aus deren Eiern wieder nur weibliche Tiere entstehen. Die Larven sind beim Schlüpfen aus dem Ei im April/Mai etwa einen Zentimeter klein und entwickeln sich bis zum Herbst zur vollen Größe. Erwachsene Weibchen haben am Hinterende einen langen Legebohrer, mit dem sie die Eier an warmen Bodenstellen in den Boden legen.

Schwalbenwurz

Die Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) hat große Früchte, die wenn sie aufplatzen mit viel Fantasie an fliegende Schwalben erinnern. Sie wächst in trockenen, lichten Wäldern und auf Trockenrasen. Die giftige Pflanze wird von Weidetieren gemieden, doch der Ritterwanze dient sie als Nahrungspflanze – diese kann die Giftstoffe aufnehmen, speichern und sich damit vor Freßfeinden schützen.

Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirnudinaria)