Freizeitpark Brunn am Gebirge

Naturparadies für Schmetterlinge & Co

Ein Ausflug ins Grüne ist immer eine gute Idee! Dabei ist es egal, ob es raus in den Wald geht oder in den nächstgelegenen Park. In Brunn am Gebirge bietet sich der Freizeitpark an, der bei Schönwetter zum Verweilen einlädt. 2021 wurde mit Umgestaltungsmaßnahmen begonnen, eine Mischung aus sportlichen Aktivitätsmöglichkeiten und Natur-Oase sollte geschaffen werden. Um Wildbienen, Schmetterlingen & Co Nahrung und Lebensraum zur Verfügung zu stellen, wurde im Rahmen des Projekts eine Wildblumenwiese im Freizeitpark angelegt, bei der wir die fachliche Betreuung übernehmen durften.

Etwa 2.000 m² Grünfläche wurden umgeackert und gefräst. Im Herbst 2021 durften dann 20 Klassen der VS Wienerstraße und Franz Schubert-Straße im Rahmen eines spannenden Workshops regionales Saatgut einsäen. Daraus entwickelt sich nun nach und nach eine bunte Blumenwiese als Zuhause für viele Tiere und Pflanzen wie Östlicher Wiesen-Bocksbarts, Skabiosen-Flockenblume, Österreichische Hundskamille oder Zottiger Klappertopf. Farbenfrohe Schmetterlinge, viele Wildbienen oder auch Gottesanbeterinnen haben die naturwiese schon besiedelt. Von oben beobachten Stieglitze das Geschehen, sie fressen gerne verschiedene Pflanzensamen, die sie auf der Wiese finden, manchmal sind auch Insekten am Speiseplan.

Die Blumenwiese im Freizeitpark ist auch ein wichtiger Trittstein, denn gerade in Siedlungsgebieten ist die Ausbreitung für viele Pflanzen und Tiere oft schwierig. Damit Wiesen in ihrer Vielfalt erhalten bleiben, dürfen sie nicht zu oft oder zu früh gemäht werden und das Mähgut muß von der Fläche weggebracht werden.

Die atemberaubende Vielfalt der Wiese wurde 2022 mit den Kindern der Volksschule Wienerstraße und der Volksschule Franz-Schubert-Straße erforscht, Schwerpunkt lag auf dem Thema Wildbienen. 2022 und 2023 erforschen drei Klassen der Volksschule Wienerstraße im Rahmen des Forschungsprojektes „Eine neue eingesäte Blumenwiese – Gewinn für die Artenvielfalt?“ gemeinsam mit erfahrenen Botaniker:innen, Zoolog:innen und Naturpädagog:innen und der internationalen Naturforschungsapp iNaturalist die Tiere und Pflanzen der angesäten Blumenwiese und einer benachbarten oft gemähten Vergleichsfläche. Im Jahr 2023 konnten bereits über 1000 Insektenarten und 92 Pflanzenarten nachgewiesen werden.  Das Projekt wird über das Preisgeld des Wettbewerbes „Wissenschaft trifft Schule“ von Seiten des Landes Niederösterreich - Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wissenschaft und Forschung mit Unterstützung der Innovationsstiftung für Bildung (ISB) - finanziert.

Fakten
Ansicht
Freizeitpark Brunn am Gebirge

Impressionen

Stieglitz (Carduelis carduelis)

Stieglitz

Stieglitze (Carduelis carduelis) sind leicht zu erkennen! Mit ihrem schwarz-weiß-roten Gesicht und gelben Flügelstreifen sind vor allem die Männchen auffällig und wirken ein bisschen exotisch. Mit ihren kräftigen, spitzen Schnäbeln fressen sie Samen und manchmal auch Insekten. Unterwegs sind Stieglitze gerne in Parks, entlang von Waldrändern und Hecken oder dort, wo es Obstbäume gibt. Manche kennen die eher kleinen, aber auffälligen Vögel auch unter dem Namen Distelfink, besonders gerne fressen sie Distelsamen.

Zottiger Klappertopf

Typisch für Naturwiesen ist der Zottige Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus). Die reifen Früchte machen beim Schütteln ein Klappergeräusch. Der Zottige Klappertopf ist ein Halbparasit, auch wenn er sich selbst durch Photosynthese ernähren kann, zapft er die Wurzeln anderer Pflanzen an, um an Wasser und zusätzliche Nährstoffe zu gelangen.

Der Zottige Klappertopf (Rhinanthus alectorolophs)