Naturdenkmal Iriswiese in Pfaffstätten

Naturdenkmal Iriswiese

Westlich von Pfaffstätten liegt auf einem Hang das Naturdenkmal Iriswiese. Im zeitigen Frühling blühen die namensgebenden Zwerg-Schwertlilien. Die Blütenfarbe kann violett, rosa, gelblich und bläulich, manchmal auch rein weiß sein. Zwerg-Schwertlilien (Iris pumila) bieten ihren Bestäubern, meist Hummeln, keinen Nektar an. Damit ihre Blüten aber trotzdem besucht und bestäubt werden, haben sie unterschiedliche Farben. So lassen sich die Hummeln verwirren, denn sie merken sich nicht gleich, daß es bei diesen Blüten keinen Nektar gibt.

Eine Kuriosität ist die Himmelblaue Traubenhyazinthe (Muscari azureum), die eigentlich aus der Türkei stammt, hier wohl irgendwann gepflanzt wurde und sich seither hält und sogar vermehrt.

Die Iriswiese ist als Trockenrasen ein besonderer Lebensraum, der früher entlang der Thermenlinie häufig war. Durch das Ende der Beweidung und veränderte Landnutzung sind Trockenrasen stark zurückgegangen. Damit die einzigartige Pflanzen- und Tiervielfalt erhalten bleibt, müssen wir Menschen heute diese selten gewordenen Lebensräume erhalten und pflegen! Um die Iriswiese offen zu halten und die Ausbreitung von Sträuchern zu verhindern, werden Teile im Herbst mit Schafen beweidet. Außerdem führen wir regelmäßig Pflegetermine durch, bei denen Büsche geschnitten und ausgehackt werden.

Seltene Arten wie Große Kuhschelle und Adriatische Riemenzunge profitieren davon stark. Viele Wildbienen-, Heuschrecken- und Schmetterlingsarten, sowie Reptilien wie Smaragdeidechse und Schlingnatter werden durch die schonende händische Pflege und die Beweidung gefördert.

Fakten
  • Niederösterreich
  • Pfaffstätten
  • Gemeinde Pfaffstätten
  • Trockenrasen
  • 0
Ansicht
Naturdenkmal Iriswiese

Impressionen

Wiesenhummel (Bombus pratorum)

Wiesenhummel

Gerade für frühblühende Pflanzenarten sind Wiesenhummeln (Bombus pratorum) gern gesehene Bestäuberinnen. Ab April sind bereits die ersten Arbeiterinnen aktiv und besuchen eine Vielzahl an Blüten! Wiesenhummeln gehören zu den etwa 700 Wildbienenarten, die in Österreich vorkommen. Sie sind sehr häufig, sowohl im Flachland als auch im Gebirge kommen sie zurecht. Hauptsache, sie finden genug zu fressen und haben einen geeigneten Platz für ihr Nest! Dieses wird entweder in Bäumen oder im Boden angelegt.

Himmelblaue Traubenhyazinthe

Die meisten nicht heimischen Pflanzen, die in Österreich irgendwann eingeführt wurden (über 1000 an der Zahl), bereiten keine Probleme. Nur etwa 20 sind als "invasiv" eingestuft und problematisch. Viele der "unproblematischen" sind ursprünglich als Zierpflanzen zu uns gekommen und konnten sich da und dort ansiedeln und weiter vermehren. Manche von ihnen sind gesuchte und gerne gesehene Fotoobjekte, wie die Himmelblaue Traubenhyazinthe (Muscari azureum) in Pfaffstätten. Sie blüht im März bis April. Da sie mit den heimischen Traubenhyazinthen nahe verwandt ist, wird sie auch von den gleichen Insekten besucht. Früh im Jahr fliegende Wildbienen wie die gehörnte Mauerbiene oder Hummeln freuen sich über das zusätzliche Nektarangebot, da um die Zeit sonst noch nicht viel blüht.

Himmelblaue Traubenhyazinthe (Muscari azureum)