Naturdenkmal Schranawand

Manchmal finden sich naturschutzfachlich wertvolle Lebensräume an Stellen, an denen wir sie gar nicht vermuten. So auch einige hundert Meter nördlich von Schranawand, einem kleinen Ortsteil von Ebreichsdorf. Hier liegt inmitten von Ackerflächen und an Windschutzgürtel angrenzend ein kleiner, aber feiner Fleck Natur – das Naturdenkmal Schranawand. Auf etwa 1.000 m² blieb ein kleiner Restbestand des ehemals ausgedehnten, über das gesamte Wiener Becken reichenden Netzes von Wiesen und Viehweiden.

Obwohl Ebreichsdorf in der "Feuchten Ebene" liegt, die früher vor allem durch Feuchtwiesen und Niedermoore geprägt war, waren einst auf eiszeitlichen Schotteransammlungen auch trockene Standorte häufig. Diese wurden von Weidetieren offen gehalten. Ab etwa 1950 veränderte sich die Landnutzung, Äcker entstanden und zum Schutz vor Erosion wurden für den Ackerbau "wertlose" Offenlandgebiete aufgeforstet. So gingen viele Wiesen und Trockenrasen verloren. Ein kleines Relikt aus der alten Zeit ist das Naturdenkmal Schranawand. Seltene und gefährdete Arten, wie Labkraut-Wiesenraute, Schmalblatt-Milchstern oder Österreich-Tragant sowie seltene Ameisenarten und Schmetterlinge können hier überleben. Es ist ein Glücksfall, dass sich der Wert der kleinen Oase der Artenvielfalt rechtzeitig erkannt  und der Trockenrasen zum Naturdenkmal erklärt wurde.

Pflegemaßnahmen sind wie bei allen Kulturlandschaften weiterhin wichtig. Teilflächen müssen jedes Jahr gemäht und einwachsende Gehölze regelmäßig entfernt werden.