Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiesen

Ersatzlebensraum für gefährdete Arten

Der Steinbruch Fischerwiesen am Nordhang des Teufelsteins zwischen Perchtoldsdorf und Kaltenleutgeben ist wohl vielen Kenner*innen der Region Wienerwald-Thermenlinie ein Begriff. Ob genauso vielen Leuten bekannt ist, welch große Vielfalt an Lebensräumen in diesem Gebiet vorhanden ist? Hier liegen wertvolle Mosaike aus Fels- und Schuttstandorten, Trockenrasen und temporären Tümpeln, die die Fischerwiesen zu einem wichtigen Ersatzlebensraum für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten und zu einem Hotspot für Reptilien und Amphibien machen.

In den ehemals zum Kalksteinabbau verwendeten Felswänden haben heute Uhus, Fledermäuse und Reptilien ein Zuhause gefunden. Für den Gewinn von Mergel für die angrenzende Zementfabrik wurde einst ein wannenförmiges Loch gegraben, welches heute vollständig mit ausgetretenem Quellwasser gefüllt ist. Dieser etwa zwei Hektar große Steinbruchsee ist eine der wenigen größeren Wasserflächen in der Wienerwaldregion. Viele Amphibien, wie Wechselkröte und Erdkröte, sind dankbar für diesen neu geschaffenen Lebensraum. Botanisch spannend sind die kleinen Trockenrasenflächen rund um den See, sowie die Pflanzen der Felswände. Eine seltene Art ist der Schwarze Geißklee.

Aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrung des Vereins Freunde der Perchtoldsdorfer Heide im Managment von naturschutzfachlich wertvollen Flächen, wurde dieser von der Gemeinde Perchtoldsdorf beauftragt, das naturschutzfachliche Managementkonzept für das Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiesen zu übernehmen. Wichtige Maßnahmen sind die Bekämpfung von nicht heimischen Pflanzen, das Verhindern aufkommender Verbuschung, Naturexkursionen und Landschaftspflegetermine mit der VS Kaltenleutgeben sowie Aufklärungsgespräche zur Einhaltung der Regeln im Naturschutzgebiet.

Wir unterstützten den Heideverein mit einer Gebietspatenschaft und damit die Pflegemaßnahmen mit Freiwilligen im Gebiet.

Fakten
  • Niederösterreich
  • Kaltenleutgeben
  • Marktgemeinde Perchtoldsdorf
  • 460000 m²
  • Steinbruch
  • Trockenrasen
  • 8
Ansicht
Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiesen.

Impressionen

Wechselkröte (Bufotes viridis)

Wechselkröte

Das Zuhause der Wechselkröte (Bufotes viridis) sind saubere Gewässer in trockenen und warmen Gebieten. Sandige Böden und viele Versteckmöglichkeiten sollten auch vorhanden sein, dann fühlt sich die geschützte Krötenart wohl. Das deutlich abgegrenzte Fleckenmuster an der Körperoberseite ist ein gutes Erkennungsmerkmal dieser Art. In Österreich leben Wechselkröten vor allem im Osten, sie sind gut an längere Trockenzeiten, hohe Temperaturen und das Leben in offenen Kulturlandschaften angepasst.

Schwarzer Geißklee

Auf so manchen trockenen Standorten ist der Schwarze Geißklee (Cytisus nigricans) zu finden. Seine vielzähligen Blüten verleihen Heiden, lichtdurchlässigen Wäldern und felsigen, besonnten Stellen gelbe Farbtupfer. Der Schwarze Geißklee ist ein Strauch und wird etwa einen Meter hoch. Seine Blütezeit reicht von Juni bis September. Dann ist er vor allem für Hummeln und andere Wildbienen interessant, die von seinem süßlichen Duft angelockt werden!

Der Schwarze Geißklee (Cytisus nigricans)