Schmetterlingstrockenrasen Tattendorf

Ein Paradies für Schmetterlinge

Der Schmetterlingstrockenrasen bei Tattendorf ist ein wahrliches Paradies für vielerlei Insekten! Auf den Trockenrasenflächen gibt es eine bunte Mischung an Schmetterlingen, Heuschrecken, Hautflüglern und Käfern, die durch die angrenzenden Gehölze gut windgeschützt leben können.

Vor allem Segelfalter fühlen sich hier wohl. Ihre Raupen ernähren sich am liebsten von den Schlehen, die einen Großteil der Strauchgürtel um den Trockenrasen ausmachen. Wenn sie genug gefressen haben und sich verpuppen, werden sie schlussendlich zu großen, schwarz-weiß gemusterten Segelfaltern und sind mit ihren langen Fortsätzen an den Hinterflügeln leicht zu erkennen. Die Sträucher sind zwar einerseits hilfreich, andererseits bedrohen sie den Schmetterlingstrockenrasen auch. Denn fänden keine Pflegemaßnahmen statt, bei denen sie zurückgedrängt werden, wären die gehölzfreien Flächen bald verschwunden. Viele Tiere und Pflanzen sind auf die offenen, trockenen und nährstoffarmen Standorte angewiesen, woanders fühlen sie sich nicht wohl und können sich nicht durchsetzen. Das Ziel von Pflegemaßnahmen ist es, ein Mosaik an Lebensräumen herzustellen oder zu erhalten. Das heißt, dass die seltenen Trockenrasenflächen zwar vergrößert werden sollen, aber auch die wärmeliebenden Sträucher nicht zu kurz kommen. Es wird also von Zeit zu Zeit gemäht, gehackt und geschnitten, damit Insekten, Spinnen, Vögel, Reptilien und nicht zu vergessen eine große Zahl angepasster Pflanzen weiterhin hier leben können!

Trockenrasen waren früher im Wiener Becken häufig, Nutztiere der Menschen beweideten die großen, offenen Flächen. Weil sich diese Landnutzungsform wirtschaftlich nicht mehr rentierte wuchsen viele der Trockenrasen in den letzten Jahrzehnten mit Gehölzen zu. Einzelne Restbestände sind aber noch vorhanden, daher ist es wichtig, diese zu schützen! Pflanzen und Tiere haben hier Lebensräume, von denen aus sie sich auch auf passende Standorte in der Nähe ausbreiten können.

Fakten
Ansicht
Genug Nahrung auf dem Schmetterlingstrockenrasen

Impressionen

Der Segelfalter (Iphiclides podalirius)

Segelfalter

Der Segelfalter (Iphiclides podalirius) ist wohl einer der auffälligsten Schmetterlingsarten Österreichs! Mit seiner schwarz-weißen Musterung, seinen kleinen Augenflecken und den langen Flügelfortsätzen ist er leicht zu erkennen. Segelfalter mögen warme und trockene Offenstandorte, aber auch Sträucher müssen vorhanden sein. Vor allem Schlehen sind wichtig, denn davon ernähren sich die grünen, etwas dicklich wirkenden Raupen dieser schönen Schmetterlingsart.

Schlehe

Die Schlehe (Prunus spinosa), auch Schlehdorn genannt, ist ein wärmeliebender Strauch, der an gut besonnten, felsigen Standorten wächst. Schon lange werden die blauen Früchte der Schlehe genutzt, um etwa Fruchtwein, Marmelade oder Likör herzustellen. Aber nicht nur wir Menschen erfreuen uns an dieser Pflanze, für manche Tiere, wie die Raupen des Segelfalters, ist sie überlebenswichtig. Früher glaubten die Menschen, durch den Zeitpunkt der Schlehenblüte besonders strenge Winter vorhersagen zu können!

Die Schlehe (Prunus spinosa)