Hecke und Streuobstwiese
Eine einmal jährlich gemähte Wiese in der Weinbaulandschaft in Gumpoldskirchen wird in einem vom Landschaftspflegeverein betreuten Projekt durch die Pflanzung von 28 Hochstamm-Obstbäumen und 285 Heckensträuchern sowie Errichtung von Steinhaufen ökologisch bereichert und ein vielfältiger Lebensraum für viel mehr Arten entsteht. Es handelt sich um ein Grundstück in der Ebene im Eigentum der Naturpark Föhrenberg-Gemeinde Gumpoldskirchen im Natura 2000-Gebiet Wienerwald-Thermenregion im Vogelschutzgebiet, in der Nähe des Siedlungsgebiets (randlich) verschränkt mit den Weingärten. Die Parzelle ist als Grünland Freihaltefläche gewidmet (gfrei) und kann damit nicht verbaut werden. Aktuell sind die ehemaligen Weingärten relativ artenarme Wiesenflächen, die 1x im Jahr gemäht werden. Es fehlen wichtige Lebensraumelemente wie Hecken, Bäume oder andere Strukturen.
Das Besondere ist, dass sich alle 8 Schulklassen der Volksschule Gumpoldskirchen im Rahmen des Unterrichts ab November 2025 daran beteiligen werden, die Fläche zu gestalten und so einen Bezug zu „ihrer“ Natur aufbauen können. Aber auch die Bevölkerung – also die Eltern, Großeltern, Freunde und andere Interessierte - kann sich im Rahmen einer ergänzenden Pflanz-Aktion an einem Herbst-Samstag an den Aktivitäten beteiligen.
Das Projekt ist Siegerprojekt des Changemaker #nature Award: Blühendes Österreich - BILLA gemeinnützige Privatstiftung (Blühendes Österreich) ermöglicht mit dem Bewerb Changemaker #nature jungen Menschen und Jugendorganisationen, sich für Biodiversität und Klimaschutz stark zu machen. Im dritten Call werden 70.000 Euro für die Verwirklichung der Projektideen zur Verfügung gestellt: Changemaker #nature gibt Jugendlichen eine Stimme, bindet sie in Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse ein und macht sie zu Gestalter:innen nachhaltiger Entwicklung in Österreich.
Das Projekt ist möglich, weil die Marktgemeinde Gumpoldskirchen dankenswerter Weise diese Fläche langfristig zur Verfügung stellt. Ebenso beteiligt sich der Naturpark Föhrenberge auf Grund der vielen positiven Aspekte für den Naturschutz, die tiefgreifende Bildung und soziales Miteinander am Projekt.
Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert, die NextGenerationEU und von Blühendes Österreich - BILLA gemeinnützige Privatstiftung kofinanziert.
Impressionen

Schlehdorn
Die Schlehe (Prunus spinosa), auch Schlehdorn genannt, ist ein wärmeliebender Strauch, der an gut besonnten Hecken und Waldrändern wächst. Schon seit der Steinzeit werden die blauen Früchte frisch oder getrocknet als Nahrung genutzt. Heute sind sie beliebt, um Fruchtwein, Marmelade oder Likör herzustellen. Aber nicht nur wir Menschen erfreuen uns an den Schlehen, für manche Tiere, wie die Raupen des Segelfalters, ist sie überlebenswichtig und als einer der ersten Sträucher die im Frühling blühen ist sie für viele Bienenarten wichtig.
Segelfalter
Der Segelfalter (Iphiclides podalirius) ist eine der auffälligsten Schmetterlingsarten Österreichs. Mit seiner schwarz-weißen Musterung, seinen kleinen Augenflecken und den langen Flügelfortsätzen ist er leicht zu erkennen. Segelfalter mögen warme und trockene Offenstandorte wie Wiesen, Brachen oder Trockenrasen, aber auch einzelne Sträucher müssen vorhanden sein. Die Raupen fressen an Blättern von Schlehdorn und Kriecherl, seltener auch Weißdorn. Ganz klein sind sie schwarz und tarnen sich als Vogelkot auf dem Blatt, nach der zweiten Häutung werden sie grün und sind von Form und Farbe kaum von einem Blatt zu unterscheiden. In warmen Jahren können Segelfalter von mai bis September in 3 Generationen fliegen, die Überwinterung erfolgt als Puppe.



