Tag 3 der Naturpark- Tage des Naturpark Föhrenberge auf der Gießhübler Heide und endlich kein Regen mehr! Und so strahlten insgesamt 57 Schüler:innen der 3a und 3b der VS Kaltenleutgeben und der 3a und 3b der VS Hyrtlplatz Mödling und unsere Naturpädagog:innen Elke, Sarah, Linda und Florian mit der Sonne um die Wette und genossen den spannenden und abwechslungsreichen Vormittag.
„Was ist ein Naturpark?“ „Wieso ist die Gießhübler Heide so artenreich?“ und „Wie arbeitet die Schäferin Christa Veits?“ Diese und viele weiterer Fragen wurden spielerisch und anschaulich im Stationenbetrieb zum Thema gemacht und beantwortet.
Die Kinder lernten die 4 Säulen der Naturparke - Bildung, Schutz, Regionalentwicklung und Erholung - kennen und durften sich beim Pantomime Spiel versuchen: hier wurde den Kindern das Thema Trockenrasen mittels verschiedener zu erratender Gegenstände nähergebracht.
Ein besonderes Highlight war der Besuch bei Schäferin Christa Veits, Hütehund Lu und ihren Schafen. Es gab es spannende Einblicke in die Arbeit der Schäferin und ihren Beitrag zum Naturschutz und zum Erhalt der Gießhübler Heide. Hütehund Lu begeisterte die Kinder nicht nur mit seiner perfekten Arbeit mit den Schafen, sondern auch mit seinem gutmütigen und kinderlieben Wesen. Da fiel es den Schüler:innen gar nicht leicht, sich zum nächsten Programmpunkt zu begeben.
Die Insektensuche mit der Becherlupe war heute besonders erfolgreich: die Insekten waren anscheinend auch froh, endlich wieder bei Sonnenwetter unterwegs sein zu können. Veränderliche Ölkäfer (Mylabris variabilis), eine juvenile Große Sägeschrecke (Saga pedo), Feldgrillen (Gryllus campestris), die Bauten der Schmalbienen (Lasioglossum), zahlreiche Schmetterlinge und vieles mehr wurden bestaunt. Die Vielfalt der Funde zeigt, wie artenreich die Gießhübler Heide mit ihren Trockenrasenflächen ist. Sie ist damit ein Hotspot der Biodiversität und gehört zu den artenreichsten Lebensräumen Europas.
Mit unterschiedlich langen Seilen veranschaulichte Konrad Brunnhofer (operativer Geschäftsführung Naturpark Föhrenberge) den Schüler:innen bei einer weiteren Station die unterschiedliche Verrottungsdauer von Müll in der Natur. Wie lange dauert es, bis die Zigarette „verschwunden“ ist und wie lange liegt eine Plastikflasche in der Landschaft? Wie lange bin ich im Vergleich dazu schon auf der Welt? Das Zuordnen der Gegenstände war für die Kinder eine knifflige Aufgabe und machte bewusst, wie wichtig es ist, den Müll nicht in der Natur liegen zu lassen.
Die Naturpark-Tage finden im Auftrag des Naturpark Föhrenberge statt und werden durch die 17 Naturpark-Mitgliedsgemeinden mitfinanziert. Diese Aktivitäten werden auch vom Land Niederösterreich, Abteilung Naturschutz gefördert. Der Landschaftspflegeverein, der seit 2017 in der Region mit naturpädagogischen Projekten tätig ist, setzt die Bildungsaktivität um.
Die Naturpark-Tage sollen in Folge jedes Jahr in einer anderen Naturpark-Gemeinde den Naturpark Föhrenberge für die Schüler:innen erlebbar und begreifbar machen.
In Österreich gibt es 48 Naturparke mit einer Fläche von ca. 600.000 ha, in denen wertvolle Lebensräume für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt gesichert werden sollen. Gesetzliches Ziel der Naturparke ist der Schutz einer Landschaft in Verbindung mit deren Nutzung. Das Prädikat „Naturpark“ wird nur charakteristischen Natur- und Kulturlandschaften verliehen, denen ein Schutzgebiet zugrunde liegt. 20 der 48 Naturparke liegen in Niederösterreich.
Mit den Naturpark-Tagen sind alle Partner:innen außerdem Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 23 Gemeinden, 3 Wiener Bezirke und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt:innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.