Gießhübler Heide

Blütenreiche Steppe

Die Gießhübler Heide ist die ehemalige Gemeinde-Hutweide, die nach mehreren Jahrzehnten Pause schon seit den 1990er-Jahren wieder beweidet wird. Auf den Trockenrasen gibt es Raritäten wie Zwerg-Schwertlilie, Große Kuhschelle, Christusaugen-Alant, Brand-Knabenkraut und Österreich-Lein. Viele faszinierende Tierarten, wie Neuntöter, Smaragdeidechse, Sackträgermotten und Schwalbenschwanz leben auf den bunt blühenden Trockenrasen der Gießhübler Heide.

Um die durch zu wenig Beweidung in den Jahren zuvor teilweise verbuschten und vergrasten Flächen wieder zu verbessern, fand im März 2022 über das Projekt Naturlandschätze Niederösterreich in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverein und der Gemeinde Gießhübl ein Pflegetermin statt. Im Frühling folgte eine spannende Naturführung zu den Naturbesonderheiten der Gießhübler Heide.

Seit 2023 werden Pflege und Naturführung in Kooperation von Landschaftspflegeverein und Gemeinde Gießhübl fortgeführt. Von den Biolog:innen des Landschaftspflegevereins wurde ein naturschutzfachlicher Managementplan für das Gebiet in Abstimmung mit der Schäferin Christa Veits ausgearbeitet, um die Beweidung zu verbessern. Wichtig ist dabei, nicht die ganze Fläche abzuweiden sondern immer wieder Rückzugsgebiete für Kleintiere auszusparen und die Flächen nach der Beweidung nicht nachzumähen. Dann bleiben trockene Stängel oder einzelne Pflanzenbüschel über den Winter stehen, in denen Insekten oder ihre Larven und Eier überwintern können.

Fakten
  • Niederösterreich
  • Gießhübl
  • Gemeinde Gießhübl
  • Trockenrasen
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Ansicht
Gießhübler Heide

Impressionen

Zwerg-Schwertlilie (Iris pumila)

Zwerg-Schwertlilie

Zwerg-Schwertlilien (Iris pumila) gibt es in verschiedenen Farben, sie können gelblich, purpurfarben oder auch dunkelviolett blühen. Diese Farbenfreude ist nicht dazu da, uns Menschen zu erfreuen, sondern um Hummeln auszutricksen. Zwerg-Schwertlilien bieten den Bestäubern keinen Nektar, wären sie alle gleichfarbig, würden die Hummeln das rasch merken und die Blüten nicht mehr anfliegen. Die verschiedenen Farben sorgen also dafür, dass die Schwertlilien ohne Gegenleistung bestäubt werden.

Smaragdeidechse

Wer entlang der Thermenlinie mit offenen Augen durch die Natur streift, hat an sonnigen, nicht zu heißen Tagen gute Chancen, die großen grünen Smaragdeidechsen (Lacerta viridis) beim Sonnenbad zu beobachten. Die Männchen haben in der Paarungszeit im Frühling eine leuchtend blaue Kehle. Smaragdeidechsen leben an trockenen Standorten mit Versteckmöglichkeiten wie dornigen Büschen, in die sie sich bei Gefahr durch Schlangen, Vögel, Füchse oder auch Hauskatzen zurückziehen. Außerdem brauchen sie geschützte Sonnenplätze, sandigen offenen und besonnten Boden zur Eiablage und viele Kleintiere als Nahrung. Smaragdeidechsen überwintern frostfrei in verlassenen Mäuselöchern, unter großen Wurzelstöcken oder in Steinhaufen.

Smaragdeidechse (Lacerta viridis)