Dem feuchten Wetter zum Trotz packte heute das Team des LPV mit Praktikant:innen und Helfer:innen gemeinsam an, um die Schweizerwiese – eine wiederhergestellte Restfläche der ehemals großen Feuchtlandschaft in und um Bad Vöslau – zu pflegen.
Am Vormittag begann der Pflegeeinsatz mit neun fleißigen Helfer:innen und wurde nach einem ordentlichen Regenschauer während der Mittagspause mit sieben Freiwilligen fortgesetzt.
Zunächst machten sich die Freiwilligen tatkräftig daran, die invasiven Goldruten (Solidago canadensis) von der Fläche zu entfernen. Ursprünglich als Zierpflanzen nach Europa gebracht, verdrängen sie durch ihre schnelle Ausbreitung und ihren dichten Wuchs heimische Arten. Durch das konsequente Ausreißen und Zurückdrängen der Goldruten erhalten seltene Feuchtwiesenarten wie die hier vorkommende Feuchtwiesen-Prachtnelke (Dianthus superbus subsp. superbus) wieder mehr Platz zum Wachsen und Blühen.
Damit diese wertvolle Feuchtwiese nicht erneut verbuscht, mäht Landwirt Matthias Frank sie jährlich. Der mittlere Teil der Wiederherstellungsfläche wird dabei stets ausgelassen, um Rückzugsräume und Gehölze zu erhalten, die unter anderem als Nahrung für Raupen dienen. Um zu vermeiden, dass daraus eine dichte, schattige Hecke wird, wurde dieser Bereich heute von den Helfer:innen ausgelichtet. Während Roter Hartriegel (Cornus sanguinea), Gemeiner Liguster (Ligustrum vulgare) und Feld-Ahorn (Acer campestre) mit dem Krampen ausgehackt wurden, haben wir Gehölze, die als Nahrungspflanzen dienen – wie Schlehen (Prunus spinosa) oder Weißdorn (Crataegus) – lediglich zurückgeschnitten. So haben sie die Möglichkeit, wieder nachzuwachsen.
Die engagierte Pflegearbeit wurde immer wieder durch spannende Tiersichtungen unterbrochen. So konnten unter anderem Gottesanbeterinnen (Mantis religiosa), Schachbrettfalter (Melanargia galathea), ein Schwalbenschwanz (Papilio machaon), eine Schiefkopfschrecke (Ruspolia sp.) sowie auch die Raupe eines Kleinen Nachtpfauenauges (Saturnia pavonia) beobachtet werden.
Der Pflegetermin wird durch die Stadtgemeinde Bad Vöslau finanziert, die auch Grundeigentümer ist.
Alle freiwilligen Helfer:innen sowie die Stadtgemeinde Bad Vöslau sind ein wichtiger Teil der Netzwerk Natur Region – unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen – an der sich bereits 23 Gemeinden, 3 Wiener Bezirke und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt:innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.
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Sarah Leischner, LPV