Umweltbaustelle Vielfalt am Alpen-Ostrand 2025 in Pfaffstätten

Gruppenfoto
Menschen mit Landkarte
Menschen stehen in der Natur
Landschaft mit arbeitenden Menschen
Stockfräse
Menschen arbeiten in der Natur
Logo
Logo
Frau vor Infotafel
Frau mit ausgerissenem Liguster
Mann mit Krampen und kleinen Büschen
Männer mit Krampen
Mann mit Krampen
FRau mit Säge
Frau mit Heuschrecke
Steppen-Sattelschrecke (Ephippiger ephippiger)
Frau mit Krampen und Gebüsch
Frau mit Blick auf die Weingärten
Lehrmaterial
Gruppenfoto
Frau mit Krampen
Menschen beim Beachvolleyball spielen
Menschen sitzen rund um einen Tisch
Gruppenfoto
Mann beim Grillen
Mann mit Ziehharmonika
Menschen mit Krampen
Mann in der Natur
Heuschrecke
Menschen mit Gottesanbeterin
Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa)
Frau mit Spraydose
Mann mit Krampen
Menschen mit Plane und Schnittgut
Äskulapnatter (Zamenis longissimus)
Smaragdeidechse (Lacerta viridis)
Männer in der Natur
Man spuckt auf Baum
Menschen bei Baumstamm
Menschen um Leuchtturm
Steirischer Fanghaft (Mantispa styriaca)
Lindenschwärmer (Mimas tiliae)
Schmetterling Russischer Bär
Menschen in lichtem Wald.
Menschen sitzen in der Wiese
Mann mit Krampen
Menschen in der Natur mit Werkzeug
Menschen beim Heurigen

Das achte Jahr in Folge fand heuer von 03. August bis 09. August die Umweltbaustelle Vielfalt am Alpen-Ostrand, veranstaltet vom Österreichischen Alpenverein - Sektion Liesing-Perchtoldsdorf,  Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken und der Gemeinde Pfaffstätten in Pfaffstätten statt.

Die Thermenlinie mit dem Wiener Becken wurde vom Umweltbundesamt 2024 als Hotspot Nr. 1 der biologischen Vielfalt in Österreich ausgewiesen – mit den meisten seltenen und gefährdeten Arten aller 76 naturräumlichen Regionen des Landes. Ein bedeutender Teil der 1.184 hier gelisteten Schutzgüter lebt in Trockenrasen. Ziel des seit vorigem Jahr laufenden, mit dem Naturschutzpreis des Landes Niederösterreich ausgezeichneten und dem Biodiversitätsfonds geförderten Wiederherstellungsprojekts "Wiederherstellung, Erhaltung und Vernetzung von Trockenrasen an der Thermenlinie in NÖ" ist es, folgend auf vorhergehende Projekte, weitere ehemals offene Trockenrasenbereiche wiederherzustellen.

Im Zuge der Umweltbaustelle unterstützten nun drei Biolog:innen des Landschaftspflegevereins Thermenlinie Wiener Becken und 19 Freiwillige, die meisten im Alter von 16 bis 30 Jahren, den Erhalt und die Wiederherstellung artenreicher Trockenrasenflächen im Naturschutzgebiet Heferlberg-Glaslauterriegel-Fluxberg und in der Einöde.

Am Sonntag trafen sich die motivierten Helfer:innen, um die Unterkunft zu beziehen: die Räumlichkeiten der Sportunion Pfaffstätten, welche großzügigerweise zur Verfügung gestellt wurden. Diese sind mit Küche und Waschräumen ausgestattet, sowie mit Feldbetten, die vom Roten Kreuz Baden bereitgestellt wurden. Nachdem sich alle eingerichtet hatten, begann die Woche mit einer Vorstellungsrunde, angeleitet von den Projektleiter:innen Irene Drozdowski, Norbert Elek und Jennifer-Florian Fischer.

Am Nachmittag ging es für die jungen Freiwilligen dann zum ersten Mal bei einer Exkursion auf die Flächen des Naturschutzgebiet Glaslauterriegel-Heferlberg-Fluxberg. Hierbei zeigte Biologin Irene mit Hilfe von Luftbildaufnahmen und dem Franziszeischen Kataster die Veränderungen des Gebiets im Laufe der letzten 200 Jahre und machte so das Ziel der nächsten Woche klar. Auch besondere Arten der Trockenrasen, wie die Große Sägeschrecke oder die Smaragdeidechse wurden besprochen. Am Abend lud die Gemeinde Pfaffstätten dann zu einem Abendessen beim Heurigen Polt-Österreicher ein. Auch Vizebürgermeisterin Dorothea Davidson und Umweltgemeinderat Matthias Schützl stießen dazu, um gemeinsam den Abend ausklingen zu lassen und die fleißigen Helfer:innen und Betreuer:innen zu begrüßen.

Um die kühleren Stunden des Tages etwas zu nutzen, brach das Team am Montag und Dienstag um 7 Uhr in der Früh mit Krampen, Scheren, Sägen, Planen und Rechen in das Naturschutzgebiet auf. Dort wurden auf der Wiederherstellungsfläche bei der Gasleitung Gehölze wie Berberitze, Liguster, blutroter Hartriegel und Eschen ausgehackt und ausgerissen. Eine Besonderheit dieser Woche war der Einsatz einer ferngesteurten Stockfräse der Firma Kreitl, welche größere, tief wurzelnde und rasch nachtreibende Gehölze, wie zum Beispiel Haseln, möglicht bodenschonend und nachhaltig aus den Trockenrasenflächen entfernt hat. Hier waren die entstehenden Fräselöcher mit dem Rechen wieder zu verfüllen.

Dienstagabend ging es nach dem Abendessen für das Team nochmal ins Naturschutzgebiet, wo Schmetterlingsforscher Peter Buchner einen Leuchtturm aufbaute und so noch mehr spannende Insekten wie zum Beispiel der Steirische Fanghaft (Mantispa styriaca) bestaunt werden konnten.

Nach den ersten zwei Arbeitstagen konnte das Team am Mittwoch ausschlafen und den Tag individuell gestalten. Manche blieben in der Unterkunft, um das Naturschutzgebiet mit einer kleinen Wanderung noch weiter zu erkunden, andere fuhren in das Strandbad Baden, um sich etwas abzukühlen. Durch einen glücklichen Zufall fand dort gerade die Beachvolleyball Pro-Tour 2025 statt und der Tag wurde mit sportlicher Unterhaltung bereichert. Parallel dazu fand das Pressegespräch mit Pressepraktikantin Annika Plankensteiner und LPV-Obfrau Irene Drozowski statt, an dem auch Bürgermeister Christoph Kainz und Vizebürgermeisterin Dorothea Davidson teilnahmen. Nach einem ausführlichen Gespräch mit den Journalisten gab es einen Dreh von Kurier TV für eine Reportage im Naturschutzgebiet, an dem auch Fischi und Iris teilnahmen.

Nachmittags traf sich das Team wieder in der Sportunion um gemeinsam Salate und Beilagen für das Grillfest am Abend vorzubereiten. Wir freuten uns besonders, dass wir an diesem Abend viele, für die Umweltbaustelle und die Wiederherstellung der Trockenrasen essentielle Menschen begrüßen durften: neben Bürgermeister Christoph Kainz, welcher den Abend musikalisch mit seiner Ziehharmonika begleitete, und Vizebürgermeisterin Dorothea Davidson, waren auch Irene und Herbert Hameter von der Sportunion anwesend. Von unserem Projektpartner, dem Biosphärenpark Wienerwald Management, freuten wir uns über die Teilnahme von Aufsichtsrätin Barbara Cermak und Direktor Andreas Weiss, der zur Freude aller auch hervorragendes, selbst gebrautes Bier mitbrachte. Auch Biosphärenpark-Botschafterin Martina Reitmair-Rieser war mit dabei. Nachdem Alex und Fischi vom LPV mit ihren Grillkünsten überzeugt hatten, gab es als Nachspeise noch einen selbst gemachten Kirschkuchen von Irene Hameter. Vielen Dank dafür!

Am Donnerstag fuhr die Gruppe schließlich zu Trockenrasen und Biotopschutzwald-Flächen in der Einöde, um diese einerseits für die Schafbeweidung vorzubereiten und zu entbuschen. Hierbei wurden Korridore für den Beweidungszaun geschaffen, von den Ziegen verbissene Gebüschgruppen geschnitten und - wie die letzten Tage auch schon - verschiedene Gehölze im Besonderen Liguster und Blutroter Hartriegel aus der Fläche gehackt. Zusätzlich wurde Totholz auf Haufen gesammelt um Rückzugsorte für Smaragdeidechsen zu schaffen. Am Freitag wurden die Arbeiten am Glaslauterriegel im Naturschutzgebiet abgeschlossen, wiederum Beweidungskorridore freigeschnitten und Gebüsche ausgehackt. 

Am letzten Abend war die Einladung der Gemeinde Pfaffstätten zum Großheurigen Pfaffstätten ein krönender Abschluss. Hier wurde die erfolgreiche Woche gefeiert, über die anstrengenden und lustigen Momente gelacht und über das Gelernte gefachsimpelt. Samstag wurde das Unionsgebäude dann noch aufgeräumt und geputzt, sodass auch zukünftige Umweltbaustellen-Gruppen wieder gerne gesehen sind.

Die Umweltbaustelle Vielfalt am Alpen-Ostrand wird in Kooperation von Österreichischem Alpenverein - Sektion Alpenverein Liesing Perchtoldsdorf, Landschaftspflegeverein und der Gemeinde Pfaffstätten organisiert und durchgeführt. Die Sportunion stellt dankenswerterweise ihr Vereinsgebäude als Quartier zur Verfügung. Das Rote Kreuz Niederösterreich - Bezirksstelle Baden stellt Feldbetten für die Übernachtung bereit. Sehr wertvolle organisatorische und wesentliche finanzielle Unterstützung leisten Alpenverein-Akademie und Alpenvereinsjugend Österreich. Weitere Partner sind Biosphärenpark Wienerwald Management, Naturschutzbund NÖ und weitere Grundeigentümer.

Die Wiederherstellung der Trockenrasen in Bad Vöslau, Baden und Pfaffstätten findet in Kooperation der Gemeinden Baden, Bad Vöslau und Pfaffstätten, Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken, Biosphärenpark Wienerwald Management, Österreichischen Bundesforsten und Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien (beide für den Biosphärenpark), privaten Grundeigentümern, Naturschutzbund Niederösterreich, Verein Hirtenkultur, Schäferin Christa Veits, zahlreichen Freiwilligen, Schulklassen, Firmengruppen und Vereinen wie Alpenvereins-Jugend und Alpenverein Sektion Liesing-Perchtoldsdorf statt.

Die Maßnahmen werden teilweise im Rahmen des Biodiversitätsfondsprojekts Wiederherstellung, Erhaltung und Vernetzung von Trockenrasen an der Thermenlinie in NÖ von der Europäischen Union - NextGenerationEU finanziert. Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert.

Hier geht es zu den Presseartikel von  Kurier,  Kronen Zeitung,  Mein Bezirk

Hier geht es zum Beitrag auf  Kurier TV

Hier geht es zu den Website-Berichten von 201820192020202120222023 und 2024.

Unter Mitarbeit von Hanna Sommer, Praktikantin des LPV