Pflegetage im Herrngras in Moosbrunn

Gruppenfoto
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Freiwillige mit Rechen
Freiwillige mit Balkenmäher
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Freiwilliger mit Balkenmäher
Freiwilliger mit Balkenmäher
Freiwillige mit Rechen
Freiwillige tragen Mähgut.
Feuchtwiesen-Prachtnelke
Freiwilliger mit Balkenmäher
Bei der Arbeit.
Bei der Arbeit.
Freiwillige mit Rechen
Freiwillige im Herrngras
Freiwillige im Herrngras
Pfadfinder:innen mit Werkzeug
Pfadfinder:innen bei Landschaftspflege
Pfadfinder:innen bei Landschaftspflege
Gruppe Freiwilliger
Pfadfinder:innen bei Landschaftspflege
Pfadfinder:innen bei Landschaftspflege
Freiwillige mit Mähgut
Freiwillige tragen Schnittgut
Freiwillige mit Motorsense
Pfadfinder:innen bei Landschaftspflege
Jause in der Natur
Jause in der Natur
Praktikant:innen mit Rechen
Wassergraben im Herrngras
Freiwilliger mit Rechen
Freiwillige mit Rechen
Freiwillige mit Plane
Freiwillige mit Rechen
Freiwillige mit Rechen
Freiwilliger mit Plane
Mann liegt auf Schnittguthaufen
Freiwillige machen Pause

Inmitten des Europaschutzgebietes Feuchte Ebene-Leithaauen befindet sich das Herrngras in Moosbrunn – ein österreichweites Naturjuwel mit Raritäten wie dem Moor-Wiesenvögelchen (Coenonympha oedippus), der Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris), dem Dickwurzel-Löffelkraut (Cochlearia macrorrhiza) und der Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris), die in einem einzigartigen Mosaik aus Niedermoorflächen und Feuchtwiesen gedeihen.

Da das Areal stellenweise sehr nass und der Boden dadurch weich ist, wurden die schwer zugänglichen Teilbereiche im Herrngras seit Jahrzehnten nicht mehr gemäht und waren teils stark verschilft und mit Gehölzen bestockt - eine Bedrohung für die empfindlichen Feuchtwiesenarten. Nach der langen Bewirtschaftungspause wurden Teil-Flächen im Herrngras erstmals 2019 vom Landschaftspflegeverein wiederhergestellt und seither jährlich gepflegt. Wichtige Partner für diese Pflegemaßnahmen waren die Gemeinde Moosbrunn, Grundeigentümer ORS, Landwirt:innen, Jäger:innen, Verein Ouvertura, vielen Freiwilligen sowie der Naturschutzstiftung Blühendes Österreich.

Mit 2023 wurde ein weiterer großartiger Schritt für diese artenreichen Niedermoore und Feuchtwiesen gesetzt. Im Rahmen des Biodiversitätsfondprojektes „Wiederherstellung der Lebensräume seltener und gefährdeter Arten im Niedermoor-Gebiet Herrngras“ , finanziert durch die Europäischen Union – NextGenerationEU, werden neue Flächen mit einer ferngesteuerten Mulchraupe wiederhergestellt. In Zukunft werden die aktuell bereits stark verschilften Bereiche durch eine regelmäßige Mahd mit Balkenmäher und Freischneider – unterstützt durch viele Freiwillige – weiter verbessert.

Beflügelt von dem neuen Erfolg setzten wir die Tradition der Pflegetage im Sommer in Moosbrunn fort. Mit vollem Krafteinsatz und bei jedem Wetter rückten wir nun schon zum vierten Mal wieder für drei Tage aus. Insgesamt waren 35 fleißige Helfer:innen mit dabei.

Montags ging es trotz starkem Wind und kleinen Nieselschauern mit 14 Freiwilligen los. Ausgerüstet mit Balkenmäher und Motorsense wurden die Flächen gemäht. Der sommerliche Pflegeeinsatz ist besonders wichtig, um das Schilf zu schwächen, da viele Nährstoffe noch nicht - wie im Winter - ins Rhizom zurückgezogen wurden. Durch das Zusammenrechen des Schnittguts entstehen freie Bodenstellen, die seltenen Feuchtwiesenarten das Keimen neuer, junger Pflanzen ermöglichen. Das Mähgut wurde zusammengerecht, auf Planen gesammelt und an den Flächenrändern deponiert. Besonders freuten wir uns über die tatkräftige Unterstützung von Gerhard Hauser (Bürgermeister im Ruhestand), der Werkzeug wie einen Balkenmäher, zwei Motorsensen und Rechen von Seiten der Gemeinde mitbrachte und selbst wichtige Feuchtwiesenbereiche mit der Motorsense mähte.

Am Dienstag begrüßten uns gf. Umweltgemeinderat Günther Schätzinger und Ernst Spitzbart, der ehemaliger technische Leiter des ORS-Kurzwellensendezentrums, die sich herzlich für den Einsatz der Freiwilligen bedankten. Großartige Unterstützung bekamen wir von elf Freiwilligen der Oberösterreichischen Pfadfinder:innen (Ranger und Rover), die im Rahmen des 15. Internationalen Landeslagers Togehter 2023 für einen Tag zu Rechen und Planen griffen und tatkräftig mithalfen – wir können ehrlich sagen, dass wir dank der Mithilfe dieser engagierten Gruppe einen wahren Mäh-Rekord gebrochen haben! Insgesamt waren wir heute 21 Freiwillige.

Die Praktikant:innen des LPV kümmerten sich um kleinere Bestände der Kanadischen Goldrute (Solidago canadensis). Diese problematische invasive Pflanze wurde ausgehackt, ausgerissen und fachgerecht entsorgt, d.h. die Blütenstände in den Restmüll zur Verbrennung gegeben, da eine Entsorgung über den Biomüll zur weiteren Verbreitung dieser invasiven Pflanzen führen könnte.

Nach dem arbeitsreichen Tag freuten sich alle Freiwilligen über eine wohlverdiente Erfrischung: Getränke, bereitgestellt von gf. Umweltgemeinderat Günther Schätzinger und Eis vom LPV sorgten für große Freude!

Am Mittwoch wurden die letzten zu mähenden Flächen bearbeitet. Besonderer Fokus lag auf den Schilfbeständen in der Nähe der Wassergräben, die vorsichtig mit Motorsensen gemäht wurden, um die Buckeln von Pfeifengras (Molinia caerulea) und mit ihnen eine mosaikartige Struktur in diesen Wiesenbereichen zu erhalten und nur das Schilf zu schwächen. Weiters drangen wir in neue verbrachte, schon lange nicht mehr gemähte Niedermoorbereiche vor, in denen die Arbeit zur "Schlammschlacht" wurde. Dank der großartigen Unterstützung von drei Mitarbeitern der Vienna Insurance Group, die im Rahmen der Initiative Social Active Day einen Tag lang das Büro gegen Freilandarbeit tauschten, gingen die Arbeiten schnell voran. Wichtige Hilfe waren außerdem fünf Freiwillige des Vereins Ouvertura. Auch Gerhard Hauser (Bürgermeister in Ruhestand) nahm sich nochmal Zeit, um sich vor Ort für die faszinierenden Feuchtwiesenarten einzusetzen.

Die Pflege-Maßnahmen im Herrngras in Moosbrunn finden in Kooperation mit dem Grundeigentümer ORS, der Gemeinde Moosbrunn, der Jäger- und Bauernschaft Moosbrunn, Verein Ouvertura und in fachlicher Kooperation mit der NÖ Schutzgebietsbetreuung statt. Die Pflegemaßnahmen werden im Rahmen des Biodiversitätsfondsprojekt „Wiederherstellung der Lebensräume seltener und gefährdeter Arten im Niedermoor-Gebiet Herrngras“ von der Europäischen Union - NextGenerationEU finanziert. Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

Eine große Hilfe bei der anstrengenden Arbeit war die Motorsensen und der Balkenmäher, die uns dankenswerterweise von der Gemeinde Moosbrunn für drei Tage zur Verfügung gestellt wurden.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Freiwilligen und Kooperationspartner:innen für ihren Einsatz und hoffen auch in der Zukunft auf tatkräftige Unterstützung! Ihr seid ein wichtiger Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 25 Gemeinden, 2 Wiener Bezirke und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt:innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.

Werde auch DU Teil unserer Netzwerks Natur Region und schau bei unseren zahlreichen Führungen und Pflegeterminen vorbei. Nähere Infos findest du hier.

Weitere Infos zu unseren Pflegeaktionen im Herrngras findest du hier: